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preservation of speciesconservatio speciei (lat.); conservation des espèces (fr.); Arterhaltung (ger.)

  • The sum of an organism's activities and functions directed towards the preservation of its species, esp. functions that don't serve its own maintenance but the production and maintenance of its conspecifics, e.g. reproduction, parental care and social behaviour.
    preservation of species Open Slideshow image #2
    -388-387 (BC)

    καὶ τοῖς μὲν ὀλιγογονίαν προσῆψε, τοῖς δ᾽ ἀναλισκομένοις ὑπὸ τούτων πολυγονίαν, σωτηρίαν τῷ γένει πορίζων. [to some [animals] he [the demiurg] attached a paucity in breeding, and to others, which were being consumed by these, a plenteous brood, and so procured survival of their kind]

    Platon (388-387 BC). Protagoras 321b.

    -45-44 (BC)

    Quid loquar, quanta ratio in bestiis ad perpetuam conservationem earum generis appareat? Nam primum aliae mares, aliae feminae sunt, quod perpetuitatis causa machinata natura est, deinde partes corporis et ad procreandum et ad concipiendum aptissimae, et in mari et in femina commiscendorum corporum mirae libidines [Why should I speak of the amount of rational design displayed in animals to secure the perpetual preservation of their kind ? To begin with some are male and some female, a device of nature to perpetuate the species. Then parts of their bodies are most skilfully contrived to serve the purposes of procreation and of conception, and both male and female possess marvellous desires for copulation].

    Cicero (-45-44 BC). De natura deorum (transl. H. Rackham) II, 128.

    1254-56
    Sicut enim conservatio individui, quae fit per ea quae ad nutritivam pertinent, est de intentione naturae; ita conservatio speciei, quae fit per matrimonium; et multo magis, quanto melius et divinius est bonum speciei quam bonum unius individui.
    Thomas Aquinas (1254-56). In IV. sententiarum 31, 1, 1, arg. 1; cf. 26, 1, 2, arg 3; 36, 1, 2, co 5; id. (1259-64). Summa contra gentiles III, 122; id. (1266-73). Summa theologiae I, 18, 3 ad 3; II, 94, 2 co.
    c. 1265

    natura ordinavit nutrimentum propter salvationem individui et opus venereum [coitus sive generatio] propter salvationem speciei. Et ideo istis operationibus natura adiuncit maximas delectationes, et quanto magis intendit salvationem speciei quam individui, tanto maiorem delectationem ordinavit in opere venereo quam in opera nutritivae

    Albertus Magnus (c. 1265). Quaestiones de animalibus (Opera omnia, vol. 12, Aschendorff 1955): 155 (V, 3).

    1630

    Corpus organicum est, quod diverso apparatu partium dissimilarium est instructum. Iste verò apparatus planè erat necesarius, ut nutritio & procreatio possent perfici. Illa propter individui, haec propter speciei conservationem à Deo, parente naturae, instituta est.

    Alsted, J.H. (1630). Encyclopaedia, Quinta pars physices: 730.

    1751
    la conservation des especes, & la ressemblance aux parens
    Maupertuis, P.L.M. (1751). Système de la nature (OEuvres, vol. 2, Lyon 1768, 135-184): 159.
    1779

    Our sense for music, harmony, and indeed beauty of all kinds, gives satisfaction, without being absolutely necessary to the preservation and propagation of the species.

    Hume, D. (1779). Dialogues Concerning Natural Religion (Oxford 1993): 100-1 (Part X).

    1798

    So wie die Liebe zum Leben von der Natur zur Erhaltung der Person, so ist die Liebe zum Geschlecht von ihr zur Erhaltung der Art bestimmt; d.i. eine jede von beiden ist Naturzweck.

    Kant, I. (1797/98). Metaphysik der Sitten (AA, vol. VI, 203-493): 424.

    1812

    [Die Bedingungen der Organisation sind Individualität, Harmonie der Theile zur Erhaltung des Ganzen, sowohl des Individui als der Art

    Sprengel, K. (1812). Von dem Bau und der Natur der Gewächse: 215.]

    1834

    Bei allen übrigen Gattungen der Lebermoose waltet zur Arterhaltung die weibliche Sphäre vor

    Hübener, J.W.P. (1834). Hepaticologia Germanica: oder, Beschreibung der deutschen Lebermoose: 35.

    1835

    Organe der Arterhaltung […] Die Organe, aus welchen die Erhaltung der Arten (species) hervorgehet, sind jene, wodurch in den Individuen die Keime, zu den neuentstehenden hervorgebracht werden, woraus die Vermehrung derselben erfolgt. Daher gehört: A) die Blüthe, B) die Frucht, und C) der Same

    Diebl, F. (1835). Abhandlungen über die allgemeine und besondere Naturgeschichte, Zweite Abth.: 53-4.

    1840

    [es] enthält die Blüthe die zur Fortpflanzung (Arterhaltung) bestimmten Organe

    Schilling, S. (1840). Gemeinnütziges Handbuch der Botanik oder Gewächskunde: 12.

    1846
    Ein wahres Eierlegen […,] dem die Function der Arterhaltung obliegt
    Schödler, J.E. (1846). Ueber Acanthocercus rigidus, ein bisher noch ungekanntes Entomostracon aus der Familie der Cladoceren. Arch. Naturgesch. 12 (1), 301-374: 371; cf. Carus, J.V. (1853). System der thierischen Morphologie: 295.
    1849

    Selbst- und Arterhaltung durch Ernährung, Wachsthum und Fortpflanzung

    Kner, R. (1849). Lehrbuch der Zoologie zum Gebrauche für höhere Lehranstalten: 55.

    1866

    [Es] sind auch bei den meisten Menschen, wie bei allen übrigen Organismen, die einzigen oder doch die letzten Triebfedern aller Handlungen die Triebe der Selbsterhaltung (Ernährung, Hunger) und die Triebe der Arterhaltung (Fortpflanzung, Liebe).

    Haeckel, E. (1866). Generelle Morphologie der Organismen, 2 vols.: I, 238.

    1866

    Wie aber die Ernährung nur durch den Stoffwechsel möglich ist, so beruht die Arterhaltung auf dem Individuen-Wechsel. Wie bei der Ernährung beständig die materiellen Bestandteile des Organismus, welche durch die Lebensthätigkeit verbraucht wurden, durch andere, neue, gleichartige Theile ersetzt werden, so werden bei der Fortpflanzung beständig die aussterbenden Individuen (Bionten) durch neue Individuen ersetzt.

    Haeckel, E. (1866). Generelle Morphologie der Organismen, 2 vols.: II, 17.

    1880

    Alle instinctiven Triebe und zweckbewußten Willensäußerungen dienen entweder der Erhaltung des eigenen Lebens oder der Erzeugung und Pflege der Nachkommenschaft. Die individuelle Erhaltung wird durch den Nahrungserwerb und durch die Schutzbewegungen, die Arterhaltung dagegen durch die Liebeswerbung und die Brutpflege ermöglicht; und auf diese vier Grundprincipien lassen sich alle die mannigfachen Aeußerungen des thierischen und menschlichen Willens zurückführen. [...] Erinnern wir uns, daß alle organischen Gebilde nur insofern zweckmäßig sind, als sie zur Erhaltung der Art beitragen, und daß die Arterhaltung das einzig existirende Zweckmäßigkeitsprincip ist, das wir zu erkennen vermögen.

    Schneider, G.H. (1880). Der thierische Wille: 1; 31.

    1899

    primäre Instinkte sind die allgemeinen niederen Triebe, welche dem Psychoplasma von Beginn des organischen Lebens innewohnten und unbewußt waren, vor Allem die Triebe der Selbsterhaltung (Schutz und Ernährung), und der Arterhaltung (Fortpflanzung und Brutpflege).

    Haeckel, E. (1899). Die Welträthsel: 53.

    1904

    Zwei Urtriebe sind allen organischen Wesen eigen: der der Selbsterhaltung und der der Arterhaltung. Jener ist der zwingende Beweggrund des Egoismus, dieser die Triebfeder des Altruismus; aus jenem entspringen alle feindlichen, aus diesem alle freundlichen Gefühle und Antriebe.

    Haeckel, E. (1904). Die Lebenswunder. Gemeinverständliche Studien über philosophische Biologie: 463.

    1915

    Die Biologie lehrt, daß die Sexualität nicht gleichzustellen ist den anderen Funktionen des Individuums, da ihre Tendenzen über das Individuum hinausgehen und die Produktion neuer Individuen, also die Erhaltung der Art, zum Inhalt haben.

    Freud, S. (1915). Triebe und Triebschicksale (Gesammelte Werke, vol. X, Frankfurt/M. 1999, 209-232): 217-8.

    1930

    [Natural Selection can only explain these instincts [viz., the instincts of animals] in so far as they are individually beneficial, and leaves entirely open the question as to whether in the aggregate they are a benefit or an injury to the species.

    Fisher, R.A. (1930). The Genetical Theory of Natural Selection. A Complete Variorum Edition: 280 (not in the first edition of 1930).]

    1932

    Reflex im Sinne der Arterhaltung

    Lorenz, K. (1932). Betrachtungen über das Erkennen der arteigenen Triebhandlung der Vögel (Über tierisches und menschliches Verhalten, vol. 1, 70-114): 112.

    1933

    So eifersüchtig wir sonst die Unabhängigkeit der Psychologie von jeder anderen Wissenschaft verteidigen, hier stehe man doch im Schatten der unerschütterlichen biologischen Tatsache, daß das lebende Einzelwesen zwei Absichten diene, der Selbsterhaltung und der Arterhaltung, die unabhängig voneinander scheinen, unseres Wissens noch keine gemeinsame Ableitung erfahren haben, deren Interessen einander im tierischen Leben oft widerstreiten.

    Freud, S. (1933). Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (Gesammelte Werke, vol. XV, Frankfurt/M. 1999): 102.

    1938

    Zukünftiger Wissenschaft bleibt es vorbehalten, die jetzt noch isolierten Daten zu einer neuen Einsicht zusammenzusetzen. Es ist nicht die Psychologie, sondern die Biologie, die hier eine Lücke zeigt. Wir haben vielleicht nicht unrecht, wenn wir sagen, der schwache Punkt in der Organisation des Ichs läge in seinem Verhalten zur Sexualfunktion, als hätte sich der biologische Gegensatz zwischen Selbsterhaltung Arterhaltung hier einen psychologischen Ausdruck geschaffen.

    Freud, S. (1938). Abriss der Psychoanalyse (Gesammelte Werke, vol. XVII, Frankfurt/M. 1999, 63-138): 113.

    1941

    Im eigentichen Sinne ist unter Arterhaltung die Erhaltung der Generationsfolge durch Fortpflanzung zu verstehen. […] Seit geraumer Zeit wird der Begriff der Arterhaltung aber auch in einem Sinne verwendet, der weit über seinen konkreten Inhalt hinausgeht. Wenn sich finden läßt, daß eine anatomische Konstruktion oder eine bestimmte Verhaltensweise in sinnvoller Beziehung zum Lebensganzen eines Tieres steht, so pflegt man zu sagen, daß sie „arterhaltend“ ist. Ungefähr alles, was man früher mit einem nicht sehr glücklichen Wort als „zweckmäßig“ bezeichente, wird seit Darwin’s Zeiten arterhaltend genannt. Daß diese Umbenennung sich an die Selektionstheorie angeschlossen hat, brauche ich hier nicht weiter auszuführen. Der Begriff „Arterhaltung“ wird hier also im Sinne eines Erklärungsprinzips gebraucht, und auf die Eigenschaften bei Tieren sämtlicher Organisationsstufen angewandt.

    Kipp, F.A. (1949). Arterhaltung und Individualisierung in der Tierreihe. Verhandlungen der Deutschen Zoologen 43, 23-27: 23-4.

    1963

    Die rein intra-spezifische Zuchtwahl kann zur Ausbildung von Formen und Verhaltensweisen führen, die nicht nur bar jedes Anpassungswertes sind, sondern die Arterhaltung direkt schädigen können.

    Lorenz, K. (1963). Das sogenannte Böse (Stuttgart 1974): 46. 

    1971

    Selbstbehauptung und Arterhaltung sind nächst den alles Leben beherrschenden Prinzipien der Selbstvermehrung und der Individualisierung die beiden Grundphänomene des Lebens, durch die die Leistungspläne ihre Grundstruktur erhalten.

    Koepcke, H.-W. (1971). Die Lebensformen, vol. I: 154.

    1977

    Die von Huxley (1956), Lorenz (1963), Eibl-Eibesfeldt (1972) und anderen vorgebrachte Deutung, Beschädigungskämpfe gefährdeten die Arterhaltung und würden deshalb von der Selektion unterbunden, setzt voraus, es gäbe eine arterhaltende Selektion, die der individuellen Selektion übergeordnet ist […]. [Es] ist die Erhaltung der Art nur eine Folgeerscheinung; die Erhaltung und Fortpflanzung des eigenen Erbgutes hat Priorität vor der Erhaltung der Artgenossen ganz allgemein. Das zeigt sich darin, daß Artgenossen geopfert werden, wenn das der Ausbreitung des eigenen Erbgutes dienlich ist.

    Wickler, W. & Seibt, U. (1977). Das Prinzip Eigennutz. Ursachen und Konsequenzen sozialen Verhaltens (München 1981): 55; 94.

    1980

    Wir sprechen im allgemeinen von ›Arterhaltung‹. Über kurze Zeit sieht es so aus, als würden sich Arten erhalten; auf lange Sicht wandeln sie sich. Was sich erhält, ist der Lebensstrom. Von Arterhaltung zu sprechen ist daher nicht ganz präzise.

    Eibl-Eibesfeld, I. (1967/80). Grundriß der vergleichenden Verhaltensforschung. Ethologie: 417.

    2011

    Die Arterhaltung ist der Effekt derjenigen Aktivitäten eines Organismus, die eine Sicherung des Bestands seiner Art nach sich ziehen, insbesondere solcher Aktivitäten, die nicht seiner eigenen Erhaltung, sondern der Erhaltung oder Erzeugung seiner Artgenossen dienen (z.B. Fortpflanzung, Brutpflege und Sozialverhalten). Es handelt sich in der Regel um ein allein deskriptiv angemessenes Konzept, dem kein spezifischer biologischer Mechanismus zugrundeliegt – außer in solchen (umstrittenen) Fällen, in denen Arten als Ebene der Selektion fungieren.

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, vol. 1: 132.

Toepfer, G. (2011). Arterhaltung. Hist. Wb. Biol., vol. 1, 132-140.