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somatolysisSomatolyse (ger.)

  • Coloration with (coloured) blots or stripes, obscuring the body outline.  
    protection
    1902

    [Bei den Buntspechten […] sind die verschiedenen Farben so verteilt, dass sie den Körper nicht mehr als ein einheitliches Ganzes erscheinen lassen. die durcheinandergewürfelte schwarzweissrote Färbung zerteilt die Gestalt des Körpers in einzelne, unregelmässige Stücke. So kommt es, dass wir schon aus verhätnismässig kurzer Entfernung den in den grellsten Farben gezeichneten Buntspecht nicht ohne weiteres erkennen. […] Das Prinzip dieses Schutzmittels ist, ein Geschöpf durch absonderliche Farbenverteilung in Bezug auf seine Gestalt und Körperform dadurch unkenntlich zu machen, dass die Konturen zerstört werden, der Körper also in einzelne, unregelmässige Stücke zerlegt wird. Die Einheitlichkeit des Körpers wird also gewissermaßen aufgelöst. Je schärfer die Farben von einander abgesetzt sind, je widersinniger sie die einzelnen Körperteile durchschneiden, um so deutlicher tritt diese Erscheinung zu Tage. Ich glaube diese Erscheinung wohl am passendsten mit dem Worte „Körperauflösung“ zu bezeichnen, wofür ich als wissenschaftlichen Ausdruck „Somalyse“ wählen möchte.

    Lucanus, F. von (1902). Schutzfärbungen und Nutztrachten. J. Ornithol. 50, 356-361: 358.]

    1904

    Während unser Auge einen einfach, wenn auch noch so unscheinbar, gefärbten Tierkörper als Ganzes innerhalb seiner Begrenzungen übersieht und erfaßt, wird bei so scheckigen Tieren wie Buntspecht und Fruchttaube die Einheitlichkeit zerstört, seine Gestalt in einzelne unregelmäßige Stücke zerlegt, sodaß wir aus einiger Entfernung statt des Vogels nur mehrere bunte Flecke wahrnehmen, die wir uns erst wieder rückwärts zu einem Gesamtbilde zusammenfügen müssen. So erklärt es sich, wenn Tiere mit scheinbar auffallendster Färbung, die zu keinem Farbenton ihrer Umgebung passen will, so äußerst schwer in ihrer Ruhestellung wahrzunehmen sind. Man kann also in dieser Erscheinung, da sie dem Tiere Schutz vor Entdeckung gewährt, ebenfalls eine Schutzfärbung erblicken, eine solche aber, die durch scheinbare Auflösung des Körpers in unregelmäßige Teilstücke wirkt; man nennt die Erscheinung deshalb Körperauflösung oder auch Somatolyse (v. Lucanus). Je schärfer dabei die Farben von einander abgesetzt sind, je widersinniger sie die einzelnen Körperteile durchschneiden, um so deutlicher tritt die Körperauflösung zu Tage.

    Jacobi, A. (1904). Die Bedeutung der Farben im Tierreiche: 33.

    1913

    Körperauflösung [„Somatolyse“]. Hierbei sind es gerade an sich auffallende, grelle Farben, die in einzelnen, gewöhnlich zu Querbändern angeordneten Flecken miteinander abwechselnd den regungslosen Träger verschwinden lassen, indem sie das körperliche Bild seiner Einheitlichkeit für das Auge berauben, in einzelne Teilstücke auflösen.

    Jacobi, A. (1913). Mimikry und verwandte Erscheinungen: 4.

    1927

    Eine besondere Form der Schutzfärbung bildet die Somatolyse oder „Körperauflösung“. Die hierher gehörenden Tierarten sind mit grellen Farbflecken und -bändern ausgestattet, die ohne Übergänge nebeneinander gesetzt sind; verhält sich ein solches Tier regungslos, so vermag sich das einheitliche Bild seiner Körperlichkeit für ein suchendes Auge in einzelne Teilstücke aufzulösen. Es ist dies das gleiche Prinzip, welches im Weltkrieg zu einer entsprechenden Bemalung der Geschütze, Fahrzeuge, Stahlhelme usw. führte.

    Alverdes, F. (1927). Täuschung und „Lüge“ im Tierreich. In: Lipmann, O. & Plaut, P. (eds.). Die Lüge, 332-350: 336-7.

    1954

    forms of protective coloration which give the impression that the body of the animal "dissolves" into the environment, e.g. the stripes of the zebra, [...] [are] called by Alverdes “Somatolyse”

    Speier, H. (1954). Psychological warfare reconsidered. In: Schramm, W. (ed.). The Process and Effects of Mass Communication, 444-468: 465.

    1954

    Under visual concealing devices (Tarntrachten) the author recognizes adaptations of color including countershading and devices for changing color, mimicry (of inanimate objects), and somatolysis, the obscuring of body form by the presence of stripes, spots, etc.

    Farner, D.S. (1954). Warning and concealing coloration in the animal kingdom. [Rev. Bruns, H. (1952). Warn- und Tarntrachten im Tierreich. Bird-Banding 25, 33.