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autogenesisautogenesis (lat.); autogénie (fr.); Autogenese (ger.)

  • 1) Origination with no external cause; self-generation. (OED 2011)
    1821

    [Sobald wir noch Käfer autogenetisch wollen entstehen lassen, so hindert nichts, bey Fröschen dasselbe anzunehmen; folglich bey Eidechsen, folglich – doch wo wäre dann die Grenze? Elephanten könnten dann eben so leicht aus der Erde wachsen, als Schimmel und Pilze, wenn nur Mass genug für sie vorhanden wäre.

    Schulz, G. (1821). Ueber Entstehung der Insecten. Allgemeiner Anzeiger der Deutschen 263 (27. Sept. 1821), 2832-2833: 2833.]

    1838
    Daß contagiöse Krankheiten durch Autogenesis, durch eine Art Generatio spontanea, sich ausbilden können, ist gewiß
    Vest, L. v. (1838). Auch ein Wort über Contagium. Medicinische Jahrbücher des kaiserl. königl. österreichischen Staates 16, 37-51: 50.
    1838
    die Autogenesis (die Generatio aequivoca)
    Vest, L. v. (1838). Auch ein Wort über Contagium. Medicinische Jahrbücher des kaiserl. königl. österreichischen Staates 16, 37-51: 41.
    1844
    Autogenese der unorganischen Bestandtheile in dem animalischen Organismus
    Kloss, H. (1844). Grundzüge der jetzt herrschenden Ansichten in der physiologischen und pathologischen Chemie. Archiv für physiologische Heilkunde 3, 155-183: 182.
    1846
    die Autarkie, Spontaneität, Autonomie, Autogenesis des Organischen
    Rosenkranz, K. (1846). Die Metaphysik in Deutschland seit 1831. Jahrbücher für speculative Philosophie und die philosophische Bearbeitung der empirischen Wissenschaften 1, 167-184: 176.
    1857
    [l]e doctrine du développement par autogénie ou doctrince de l’autogénie […:] les éléments anatomiques de la dent se développant […] spontanément (génération autogène) à la surface des germes, sans participation directe de leur tissu
    Magitot, É.F. (1857). Étude sur le développement et la structure des dents humaine: 38.
    1859
    doctrine of the development by autogenesis, or the doctrine of autogenesis
    Anonymus (1859). Magitot on the development and Structure of the human teeth (part 2) [Translation]. American Journal of Dental Science 9, 301-325: 303.
  • 2) Directive phylogenetic transformations due to forces or constraints inherent to organisms.
    progress
    1899

    [Es] könnten die nach einer oder einigen wenigen Richtungen neigenden Variationen ausschließlich durch Kräfte hervorgerufen werden, die in dem Organismus selbst sich befinden. Der Organismus selbst wäre der treibende Factor in der Evolution. Ich will diese Anschauungsweise Autogenese nennen. Hierher gehören alle Theorien, welche auf »inneren Bildungsgesetzen« basiren, wie z.B. Nägeli’s »Vervollkommnungsprincip«

    Plate, L. (1899). Die Bedeutung des Darwin’schen Selectionsprincips. Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft 1899, 59-208: 179.

    1903

    Orthogenese ist in zweierlei Form denkbar und vertreten worden. Erstens können die nach einer oder einigen wenigen Richtungen neigenden Variationen ausschließlich durch Kräfte hervorgerufen werden, die in dem Organismus selbst sich befinden und unabhängig sind von der Außenwelt. Der Organismus selbst wäre der treibende Factor in der Evolution. Ich will diese Anschauungsweise autogene Orthogenese oder kurz Autogenese nennen. Hierher gehören alle Theorien, welche von »inneren Bildungsgesetzen« ausgehen, wie z.B. Nägeli’s »Vervollkommnungsprincip« […].Zweitens können die bestimmt gerichteten Variationen durch äußere Factoren hervorgerufen werden, auf welche die Arten je nach ihrer Constitution reagiren. Diese Anschaunng involvirt, daß wenn dieselben äußeren Factoren unverändert durch Generationen andauern, auch ihr Effect sich steigert, d. h. daß die betreffenden Variationen größer werden. Eine derartige bestimmt gerichtete Evolution will ich als ectogene Orthogenese oder kurz als Ectogenese bezeichnen.

    Plate, L. (1903). Über die Bedeutung des Darwin’schen Selectionsprincips und Probleme der Artbildung: 183-4.

    1959

    Ektogenese und Autogenese

    Stammer, H. (1959). „Trends“ in der Phylogene der Tiere; Ektogenese und Autogenese. Zool. Anz. 162, 188-208.

    1960

    Die Evolutionsgenetik hat mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ergeben, daß auf „Ziele“ gerichtetre Mutationen nicht festzustellen sind. Gäbe es dergleichen, dann wäre die Struktur der Lebewelt und das erdgeschichtliche Werden dieser Struktur kaum dem ähnlich, was tatsächlich vorliegt und was uns von dem Phylogeneseablauf überliefert ist. Es fehlte dann auch der Charakter echter Historizität, denn autogenetischen Faktoren fehlt das Attribut der Historizität und des Schöpferischen. Phylogenese wäre dann nur ein Zielmechanismus.

    Heberer, G. (1960). Die Historizität als Wesenszug des Lebendigen. Philosophia naturalis 6, 145-152: 149.

  • 3) The process of self-imposed directive transformation in human history and individual development.
    culture
    1969

    Rousseaus Spekulation einer Autogenese des Menschen

    Schabert, T. (1969). Natur und Revolution: 120.

    1987

    Gott macht den Menschen nicht, sondern erweckt ihn zur Selbstgestaltung und Selbsthebung – und dies ist ein göttlicheres Schöpfertum als das des „Machens“. Was Gott – als höheres Schöpfertum – dem Menschen zuwendet, verwehrt er den anderen Schöpfungen nicht, so daß wir annehmen dürfen, alles wird, auf geringerer oder höherer Stufe, zu seiner Selbsterschaffung erschaffen; es wird bloß geweckt, nicht gemacht. – In dieser Weise vermittelt uns Michelangelo einen neuen, höheren Schöpfungsbegriff, der eine Hebung des Schöpfungsvorgangs wie auch eine Hebung der Geschöpfe bedeutet. Alles ist nach der Weise des Menschen gebildet und dieser ist nach dem Schöpfer gebildet. Selbstschöpfung ist seither die Leitidee für alle Wirklichkeit, und Selbstschöpfung, Autogenese, ist der Grundbegriff der Strukturontologie. So entsteht das Strukturdenken in der Renaissance, ohne sich freilich sogleich in allen Facetten des Gedankens zu erfassen.

    Rombach, H. (1987). Strukturanthropologie. „Der menschliche Mensch“: 95.

    1998

    Autogenese ist eigenverantwortliche Lebens- und Selbstgestaltung mit dem aus Sicht des Subjekts idealen, gesellschaftlich gesehen aber nur unter bestimmten Voraussetzungen anerkennenswert erscheinenden Ziel einer optimalen Ausschöpfung gegebener persönlicher Entfaltungsmöglichkeiten.

    Jüttemann, G. (1998). Genetische Persönlichkeitspsychologie und Komparative Kasuistik. In: Jüttemann, G. & Thomae, H. (eds.). Biographische Methoden in den Humanwissenschaften, 111-131: 120.

    2003

    Das Ich ist »Genese«, genauer »Autogenese«, und nichts anderes. Und genau hierin liegt der entscheidende Punkt des Struktur-Ichs. Es ist Genese, und es bleibt Genese, soweit es auch kommen mag. Es zerfällt auch immer wieder, und es muß sich immer wieder selbst aufbauen. Im Selbstaufbau geht es um Strukturierung des Gesamtinhalts des Ich.

    Rombach, H. (2003). Die Welt als lebendige Struktur: Probleme und Lösungen der Strukturontologie: 76.

    2004

    Autogenese des Menschen

    Gonthier, T. (2004). Animalitas und Humanismus: Warum ist der Mensch kein vernünftiges Tier mehr. In: Böhme, H. et al. (eds.). Tiere. Eine andere Anthropologie, 217-235: 233.

    2007

    Vorgänge der Selbstgestaltung kennzeichnen nicht nur einzelne Personen, sondern begegnen uns in einem analogen Sinne auch überall dort, wo wir – nach einem von Wilhelm Wundt favorisierten Begriff […] – »geistige Gemeinschaften« vor uns haben wie zum Beispiel Partnerschaften, Gruppen, Institutionen, Völker und letzten Endes die ganze Menschheit. In dem Maße, in dem es hier zu einer gemeinsamen Willensbildung kommt, bilden sich kollektive Autogenesen heraus, die in gesellschaftlich-historischer Hinsicht zu den individuellen Autogenesen zum Teil in einem Überordnungsverhältnis stehen und auf der personalen Ebene zu charakteristischen Differenzierungen führen können.

    Jüttemann, G. (2007). Persönlichkeit und Selbstgestaltung. Der Mensch in der Autogenese: 18.

    2018

    Im Zentrum der Geschichtswissenschaft steht […] die Autogenese des Menschen. Die Überzeugung, dass der Mensch sein Schicksal selbst bestimmt, bildet den Kern des Faches

    Collet, D. (2018). Die doppelte Katastrophe: Klima und Kultur in der europäischen Hungerkrise 1770-1772: 7.

  • 4) Self-organization.
    1984

    A theoretical model is introduced for the spontaneous emergence of replicative organization, called autogenesis. Autogenesis commences in a system by an organized “small” subsystem, referred to as AutoGenetic System Precursor (AGSP), which conveys replicative information to the system. During auto genesis, replicative information increases in system and compartment(s) form. A compartment is the co-replicating totality of components. The end state of autogenesis is an invariantly self-replicating organization which is unable to undergo further intrinsic organizational changes. It is suggested that replicative unities—such as living organisms—evolve via autogenesis.

    Csányi, V. & Kampis, G. (1984). Autogenesis: az önszervezõ rendszerek evoluciója. Biológia 32, 3-23; id. (1985). Autogenesis: evolution of replicative systems. J. theor. Biol. 114, 303-321: 313.