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heredityhereditas (lat.); hérédité (fr.); Vererbung (ger.)

  • The transmission of an organism’s properties to its descendants, especially if they result from the specific structure of their hereditary units (genes).  
    heredity
    1793

    Die drei sogenannten obern Facultäten (auf hohen Schulen) würden, jede nach ihrer Art, sich diese Vererbung verständlich machen: nämlich entweder als Erbkrankheit, oder Erbschuld, oder Erbsünde. 1) Die medicinische Facultät würde sich das erbliche Böse etwa wie den Bandwurm vorstellen, von welchem wirklich einige Naturkündiger der Meinung sind, daß, da er sonst weder in einem Elemente außer uns, noch (von derselben Art) in irgend einem andern Thiere angetroffen wird, er schon in den ersten Eltern gewesen sein müsse. 2) Die Juristenfacultät würde es als die rechtliche Folge der Antretung einer uns von diesen hinterlassenen, aber mit einem schweren Verbrechen belasteten Erbschaft ansehen (denn geboren werden ist nichts anders, als den Gebrauch der Güter der Erde, so fern sie zu unserer Fortdauer unentbehrlich sind, erwerben). Wir müssen also Zahlung leisten (büßen) und werden am Ende doch (durch den Tod) aus diesem Besitze geworfen. Wie recht ist von Rechts wegen! 3) Die theologische Facultät würde dieses Böse als persönliche Theilnehmung unserer ersten Eltern an dem Abfall eines verworfenen Aufrührers ansehen: entweder daß wir (obzwar jetzt dessen unbewußt) damals selbst mitgewirkt haben; oder nur jetzt, unter seiner (als Fürsten dieser Welt) Herrschaft geboren, uns die Güter derselben mehr, als den Oberbefehl des himmlischen Gebieters gefallen lassen und nicht Treue genug besitzen, uns davon loszureißen, dafür aber künftig auch sein Loos mit ihm theilen müssen.

    Kant, I. (1793/94). Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (AA, vol. VI, 1-202): 40; cf. id. (1788). Über den Gebrauch teleologischer Principien in der Philosophie (AA, vol. VIII, 157-184): 174; 170.

    1813

    Personne ne nie que, dans l’espèce humaine, il n’y ait des maladies, des formes, des couleurs, des dimensions héréditaires. Lorsqu’on voit les enfans de parens scrophuleux avoir les écrouellcs, ou ceux de parens blonds rester blonds au milieu même des pays où le peuple entire est brun; lorsqu’on voit des parens très-petits produire de petits enfans; lorsque certaines familles ont montré, pendant une longue suite de générations, ou de grosses lèvres, ou un nez aquilin, ou une peau écailleuse, ou des mains à six doigts –, lors, dis-je, qu’on a vu ces circonstances se conserver par l’hérédité, a-t-on jamais prétendu que les scrophuleux, les blonds, les nains, ou les hommes à peau écailleuse, fussent des espèces distinctes?

    Candolle, A.-P. de (1813). Théorie élémentaire de la botanique: 170 (§135).

    1845
    Bei der Pferdezucht muß […] Vererbung der Eigenschaften der Zuchtpferde auf ihre Nachzucht als eine Hauptsache erscheinen. Diese Vererbung ist treu, wenn sich die Eigenschaften der Zuchtpferde in gleicher Vollkommenheit wieder bei den Fohlen zeigen; beständig, wenn sie auch wieder von den Fohlen auf die weitere Nachzucht vererbt werden; zufällig, wenn sich in einer Zucht auf einmal bessere Eigenschaften finden, als solche bei den Ältern zu treffen waren
    Löbe, W. (1845). Pferdezucht. Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, Sec. 3, Bd. 20, 396-415: 3.
    1866

    Alle Eigenschaften oder Charaktere der Organismen sind das Product der Wechselwirkung von zwei gestaltenden physiologischen Functionen, dem inneren, auf der materiellen Zusammensetzung des Organismus beruhenden und durch die Fortpflanzung vermittelten Bildungstriebe der Vererbung, und dem äusseren, auf der Gegenwirkung des Organismus gegen die Aussenwelt beruhenden und durch die Ernährung vermittelten Bildungstriebe der Anpassung.

    Haeckel, E. (1866). Generelle Morphologie der Organismen, vol. 2: 224.

    1885

    Das Wesen der Vererbung beruht auf der Uebertragung einer Kernsubstanz von specifischer Molekülarstructur.

    Weismann, A. (1885). Die Continuität des Keimplasma’s als Grundlage einer Theorie der Vererbung: 21.

    1917
    héredité générale [...] héredité spéciale
    Brachet, A. (1917). L’oeuf et les facteurs de l’ontogenèse: 176ff.; cf. Sapp, J. (1997). Jean Brachet, L’héredité générale, and the origins of molecular embryology. Hist. Philos. Life Sci. 19, 69-87.
    1959
    blending inheritance [...] paint-pot theory of heredity
    Hardin, G. (1959). Nature and Man’s Fate: 115.
    1982

    heredity The mechanism of transmission of specific characters or traits from parent to offspring.

    Lincoln, R.J., Boxshall, G.A. & Clark, P.F. (1982). A Dictionary of Ecology, Evolution and Systematics: 111.

    2011

    Die Vererbung ist die Weitergabe von Eigenschaften eines Organismus an seine Nachkommen, insbesondere insofern diese sich aus der spezifischen Struktur ihrer Erbeinheiten (Gene) ergeben

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, vol 3: 620.

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