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reciprocal sustainmentWechselerhaltung (ger.)

  • The mutual sustenance of the parts in an organized system.  
    reciprocity
    1793

    [[Es] erzeugt ein Theil dieses Geschöpfs [d.i. eines Baums] auch sich selbst so: daß die Erhaltung des einen von der Erhaltung der andern wechselsweise abhängt […] Zugleich sind die Blätter zwar Producte des Baums, erhalten aber diesen doch auch gegenseitig; denn die wiederholte Entblätterung würde ihn tödten, und sein Wachstum hängt von ihrer Wirkung auf den Stamm ab.

    Kant, I. (1790/93). Kritik der Urteilskraft (AA, vol. V, 165-485): 371-2.]

    1902

    [wir [sehen] uns nun ganz und gar wieder zurückverwiesen auf das Urgesetz der synthetischen Einheit, die nichts andres als diese wechselseitige Erhaltung der Doppelrichtung der Sonderung und Vereinigung bedeuten sollte und in der That nur diese bedeuten darf. Und gewiß ist die Kontinuität ihr unmittelbarster Ausdruck. Aber immerhin nach einer Seite, nach der Seite der Qualität. Nur dadurch, daß in jener Wechselerhaltung der Accent auf die Vereinigung fällt, wird die Ursprungseinheit zu einem Sonderausdruck der Denkeinheit überhaupt; zum Ausdruck des Denkcentrums, in welchem alle ihre mannigfachen Richtungen nicht sowohl sich vereinigen, als vielmehr, von dem sie ausstrahlen.

    Natorp, P. [1902]. Zu Cohens Logik (in: Holzhey, H. (ed.) (1986). Cohen und Natorp. Der Marburger Neukantianismus in Quellen, vol. 2. Zeugnisse kritischer Lektüre, Briefe der Marburger, Dokumente zur Philosophiepolitik der Schule, 6-35): 24; cf. 32; Cohen, H. (1902). Logik der reinen Erkenntniss: 77.]

    2011

    Die Beschreibung eines Systems als Einheit von Teilen durch deren wechselseitigen Bezug ist charakteristisch für die Biologie. Ein biologisches (funktional beurteiltes) System ist also nicht allein dadurch bestimmt, dass jeder Teil des Systems einen Einfluss auf jeden anderen ausübt (Wechselwirkung) und die Teile in ihrer Existenz wechselseitig voneinander abhängen (Wechselbedingung), weil sie einander wechselseitig hervorbringen (Wechselbildung) und erhalten (Wechselerhaltung), sondern gleichfalls dadurch, dass jeder Teil nur dadurch identifiziert wird (also dadurch bestimmt ist), dass er eine spezifische (auf ihn selbst zurückwirkende) Wirkung auf die anderen Teile ausübt (Wechselbestimmung).

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie, vol. 3: 757.