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teleologyteleologia (lat.); téléologie (fr.); Teleologie (ger.)

  • The doctrine or study of ends or final causes, esp. as related to the evidences of design or purpose in nature; also transf. such design as exhibited in natural objects or phenomena. (OED 2011)
    purposiveness
    1728
    Enimvero rerum naturalium duplices dari possunt rationes, quarum aliae petuntur a causa efficiente, aliae a fine. Quae a causa efficiente petuntur, in disciplinis hactenus definitis expenduntur. Datur itaque praeter eas alia adhuc philosophiae naturalis pars, quae fines rerum explicat, nomine adhuc destituta, etsi amplissima sit & utilissima. Dici posset Teleologia
    Wolff, C. (1728/40). Philosophia rationalis sive logica (Gesammelte Werke, Bd. II, 1, 1, hg. v. J. École, Hildesheim 1983): 38 (§85).
    1744
    Teleologie [...] der Nahme desjenigen Theiles der natürlichen Weltweisheit, worinnen von den Endzwecken der Dinge gehandelt wird
    Zedler, J.H. (1744). Teleologie. Grosses vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste, Bd. 42, Sp. 650.
    1793

    Organisierte Wesen sind also die einzigen in der Natur, welche wenn man sie auch für sich und ohne ein Verhältnis auf andere Dinge betrachtet, doch nur als Zwecke derselben möglich gedacht werden müssen, und die also zuerst dem Begriffe eines Zwecks, der nicht praktischer, sondern Zweck der Natur ist, objektive Realität und dadurch für die Naturwissenschaften den Grund zu einer Teleologie, d. i. einer Beurteilungsart ihrer Objekte nach einem besonderen Prinzip verschaffen  

    Kant, I. (1790/93). Kritik der Urtheilskraft (AA, Bd. V, 165-485): 376.

    1861
    [durch Darwin ist] zuerst der ›Teleologie‹ in der Naturwissenschaft nicht nur der Todesstoß gegeben, sondern der rationelle Sinn derselben empirisch auseinandergelegt
    Marx, K. (1861). [Brief an F. Lassalle vom 16. Jan. 1861]. (in: Marx-Engels-Lenin-Stalin-Institut (Hg.). Karl Marx, Friedrich Engels, Ausgewählte Briefe, Berlin 1953): 150.
    1866
    [Darwin hat] nicht sowohl jede Teleologie beseitigt, als vielmehr ein Einblick in das objektive Wesen der Zweckmäßigkeit der Erscheinungswelt gewonnen
    Lange, F.A. (1866). Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart: 405; vgl. 2. Aufl. 1873-75: 693.
    1869
    perhaps the most remarkable service to the philosophy of Biology rendered by Mr. Darwin is the reconciliation of Teleology and Morphology, and the explanation of the facts of both, which his views afford
    Huxley, T.H. (1869). [Rev. Haeckel, E. (1868). The Natural History of Creation]. The Academy 1, 13-14: 13.
    1874
    instead of Morphology versus Teleology, we shall have Morphology wedded to Teleology
    Gray, A. (1874). Charles Robert Darwin. Nature 10, 79-81: 81.
    1874

    die Consequenz der Kantischen Teleologie [führt] direct zur Negation des Vitalismus

    Stadler, A. (1874). Kants Teleologie und ihre erkenntnistheoretische Bedeutung: 135.

    1878-79
    Téléologie intra-organique
    Bernard, C. (1878-79). Leçons sur les phénomènes de la vie communs aux animaux et aux végétaux, 2 Bde.: I, 340.
    1896-1902/1929
    [M]an muß diese Wissenschaft [die Biologie] geradezu so definieren, daß sie von Körpern handelt, deren Teile sich zu einer teleologischen ›Einheit‹ zusammenschließen. Ein solcher Einheitsbegriff ist vom Begriff des Organismus so unabtrennbar, daß wir nur wegen des teleologischen Zusammenhanges die Lebewesen überhaupt ›Organismen‹ nennen. Die Biologie würde also, wenn sie jede Teleologie vermiede, aufhören, Wissenschaft von den Organismen als Organismen zu sein
    Rickert, H. (1896-1902/1929). Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften: 412
    1905-09/13

    [Es gilt,] daß Darwin trotz aller Polemik gegen die Teleologie nichts als Zwecke in der Natur sucht, daß er in jeder Einzelnheit der Struktur eine zweckmäßige Einrichtung sieht und durch dieselbe die Struktur zu erklären strebt

    Duke of Argyll; after Rádl, E. (1905-09/13). Geschichte der biologischen Theorien, 2 Bde.: II, 155; cf. Mann, G. (1982). Teleologie und Evolutionslehre. Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 5, 83-96: 87; Beatty, J. (1990). Teleology and the relationship between biology and physical sciences in the nineteenth and twentieth centuries. In: Durham, F. & Purrington, R.D. (eds.). Some Truer Method. Reflections on the Heritage of Newton, 113-144: 124.

    1919/22
    Die Selektionstheorie ist wohl das eigenartigste Gedankengebäude der Biologie: mechanistischem Postulat zuliebe wird verkannte Teleologie in Historie aufgelöst
    Schaxel, J. (1919/22). Grundzüge der Theorienbildung in der Biologie: 272.
    1924
    Der Organismus läßt sich rein als Mechanismus nicht erfassen. Der Organismus erfordert die teleologische Betrachtung. Die Teleologie ist die Philosophie des Organischen oder des Lebens, ist die Philosophie der Biologie. Es handelt sich darum zu begreifen, in welchem Sinne die Biologie Natur unter einem eigenen Gesichtspunkt betrachtet
    Kühnemann, E. (1924). Kant, Bd. 2. Das Werk Kants und der europäische Gedanke: 494.
    1928
    Schon der Begriff des ›Organs‹, des Seh-, Hör-, Geschlechtsorgans, der doch auch von Mechanisten nicht vermieden werden kann, involviert bereits, daß dasselbe ›Werkzeug‹ zu etwas ist. Im Begriffe des Organs ist also die teleologische Betrachtungsweise schon voll enthalten. So wenig man den Organbegriff aus der Biologie ausmerzen kann – so wenig ist es möglich, die teleologische Betrachtungsweise in ihr zu beseitigen
    Bertalanffy, L. von (1928). Kritische Theorie der Formbildung: 77.
    1945

    Teleology is a lady without whom no biologist can live. Yet he is ashamed to show himself with her in public

    Cannon, W.B. (1945). The Way of an Investigator: 108; cf. also Krebs, H.A. (1954). Excursion into the borderland of biochemistry and philosophy. Bulletin of the Johns Hopkins Hospital 95, 45-51: 45; Davis, B.D. (1961). The teleonomic significance of biosynthetic control mechanisms. Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 26, 1-10: 10.

    1950/51

    Von Bruecke once remarked: “Teleology is a lady without whom no biologist can live; yet he is ashamed to show himself in public with her”.

    Beveridge, W.I.B. (1950/51). The Art of Scientific Investigation: 61.

    1951/66
    Es gibt keinen Organismus ohne Teleologie; es gibt keine Teleologie ohne Innerlichkeit
    Jonas, H. (1951/66). Is God a mathematician? (dt. in: Das Prinzip Leben. Ansätze zu einer philosophischen Biologie, Frankfurt/M. 1994, 127-178): 169.
    1953

    Doch schreibt er [E. von Brücke] an einer Stelle: „Die Teleologie ist eine Dame, ohne die kein Biologe leben kann. Er scheut sich jedoch, sich mit ihr in der Öffentlichkeit zu zeigen“ (zit. nach W. B. Cannon[…]).

    Rothschuh, K.E. (1953). Geschichte der Physiologie: 140.
    1964
    redefining teleology as the study of adaptation
    Simpson, G.G. (1964). This View of Life: 102.
    1968
    Organisms are the only class of systems possessing internal teleology. Teleological explanations are not appropriate in the physical sciences, while they are appropriate, and indeed indispensable, in biology which is the scientific study of organisms. Teleological explanations, then, are distinctive of biology among all the natural sciences
    Ayala, F.J. (1968). Biology as an autonomous science. American Scientist 56, 207-221: 221.
    1970

    I was haunted by that famous old quip of Haldane’s to the effect that ‘Teleology is like a mistress to a biologist: he cannot live without her but he’s unwilling to be seen with her in public’.

    Pittendrigh, C.S. (1970). [Letter to Ernst Mayr, dated Febr. 26, 1970]. In: Mayr, E. (1974). Teleologic and teleonomic: a new analysis. Boston Studies in the Philosophy of Science 14, 91-117: 115.

    1973
    there is an irreducible teleological element in biology
    Ruse, M. (1973). The Philosophy of Biology: 195.
    1978
    [es ist] eine ungenügende Rekonstruktion der These Kants, wenn man sagt, Teleologie sei für ihn nur ein heuristisches Prinzip für die Kausalforschung
    Spaemann, R. (1978). Naturteleologie und Handlung. Z. philos. Forsch. 32, 481-493: 485.
    1981
    Der Zugang zum Problem der Teleologie ist immer die eigene Handlungserfahrung, bzw. die Erfahrung von Begierde und Trieb. Interpretationen nicht-menschlichen Lebens sind immer Interpretationen vom Menschen aus
    Spaemann, R. & Löw, R. (1981). Die Frage Wozu?: 281.
    1982

    teleology The doctrine that natural phenomena result from, or are shaped by, design or purpose; teleological.

    Lincoln, R.J., Boxshall, G.A. & Clark, P.F. (1982). A Dictionary of Ecology, Evolution and Systematics: 244.

    1982
    Problematisch an der Naturteleologie des Aristoteles ist [...] die von Aristoteles so ohne weiteres angenommene Analogie zwischen menschlichem teleologischem Handeln und Naturprozessen
    Engels, E.-M. (1982). Die Teleologie des Lebendigen. Kritische Überlegungen zur Neuformulierung des Teleologieproblems in der anglo-amerikanischen Wissenschaftstheorie. Eine historisch-systematische Untersuchung: 79.
    1983

    jeder Fall von echter Teleologie ist zugleich ein Fall von echter Kausalität [...]

    Der Zusammenhang zwischen Zwecken und zwecksetzendem Willen ist nicht nur ebenfalls keine Sache definitorischer Willkür [...] Es handelt sich dabei um nicht mehr und nicht weniger als eine semantische Trivialität. Ich werde sie „semantische Trivilialität über Teielologie“, abgekürzt STT, nennen.

    Stegmüller, W. (1969/83). Teleologie, Funktionalanalyse und Selbstregulation. In: ders. Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, vol. 1. Erklärung, Begründung, Kausalität, 639-773: 642; 758; cf. Rohs, P. (1984). Ist jeder Fall von echter Teleologie ein Fall von echter Kausalität? Z. philos. Forsch. 38, 39-54.

    1985
    Teleology is unavoidable in biology for contingent and nonconceptual reasons
    Rosenberg, A. (1985). The Structure of Biological Science: 65.
    1986
    Teleological factors are explanatory for Aristotle, just because they are part of the correct identification of the explanandum
    Cartwright, N. (1986). Two kinds of teleological explanation. In: Donagan, A., Perovich, A.N. Jr. & Wedin, M.V. (eds). Human Nature and Natural Knowledge, 201-210: 203.
    1989
    ohne Teleologie, welche Art auch immer, kann man Organismen nicht bestimmen
    Gutmann, W.F. (1989). Die Evolution hydraulischer Konstruktionen. Organismische Wandlung statt altdarwnistischer Anpassung: 62.
    1993
    selection-based teleology
    Lennox, J.G. (1993). Darwin was a teleologist. Biol. Philos. 8, 409-421: 410.
    1996
    Organismic teleology is not dichotomous opposed to mechanism, it is a complementary aspect of material systems
    Asma, T.S. (1996). Following Form and Function. A Philosophical Archaeology of Life Science: 141.
    1998

    Because the account we give of the role of teleology in biology will have consequences for our conception of the nature of biology itself, the goal of accounting for ›Nature’s purposes‹ is arguably the most important foundational issue in the philosophy of biology

    Allen, C., Bekoff, M. & Lauder, G.V (1998). Introduction. In: id. (eds.). Nature’s Purposes. Analyses of Function and Design in Biology: 2.

    2006

    Not only is teleology a heuristic guide, it is also a condition for the availability of biological objects. Teleology serves what might be called an identificatory function, enabling us to access a special class of objects to be studied [...;] according to the identificatory account of teleology, the notion of organism itself is dependent on teleology, so that a non-teleological consideration of such objects could only identify them as complexly built aggregates of matter. […] teleology provides the objects of biological science

    Quarfood, M. (2006). Kant on biological teleology: towards a two-level interpretation. Studies in History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences 37, 735-747: 742; 743.