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bionomybionomia (lat.); Bionomie (ger.)

  • 1) General physiology.
    biology
    1766

    de legibus viventium seu bionomia

    Hanov, M.C. (1766). Philosophiae naturalis sive physicae dogmaticae, tomus III, continens geologiam, biologiam, phytologiam generalem et dendrologiam vel terrae, rerum viventium et vegetatium in genere, atque arborum scientiam: 505; cf. McLaughlin, P. (2002). Naming biology. J. Hist. Biol. 35, 1-4.

    1809
    Letztre [Organologie], in ihrer Gesammtheit nach dynamischen Ansichte bearbeitet, gibt die Biologie und Bionomie ab
    Burdach, C.F. (1809). Der Organismus menschlicher Wissenschaft und Kunst: 21; 60; cf. Schmid, G. (1935). Über die Herkunft der Ausdrücke Morphologie und Biologie. Nova Acta Leopoldina N.F. 2, 597-620: 607.
    1838

    Telles sont donc les trois branches générales de la science biologique: la biotomie, la biotaxie, et enfin la bionomie pure ou physiologie proprement dite; le nom de biologie étant consacré à désigner leur ensemble total.

    Comte, A. (1838). La philosophie chimique et la philosophie biologique. In: Cours de philosophie positive, Bd. 3: 476.

    1849

    la Bionomie ou physiologie […] étudie les fonctions des êtres organisés vivants, savoir: 1° les propriétés des éléments anatomiques; 2° celles des tissus formés de ces éléments; 3° leurs modifications suivant la disposition du système organique; cʼest la physiologie générale; 4° les fonctions de chaque organe, et 5° surtout celles des appareils, constituant la physiologie spéciale ou proprement dite.

    Robin, C. (1849). Du microscope et des injections: lx.

    1883

    Ein guter Ausdruck für die allgemeine Physiologie ist „Bionomie“, weil er anzeigt, daß es sich in ihr um die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten aller Lebensprozesse handelt.

    Preyer, W. (1883). Elemente der allgemeinen Physiologie: 21.

    1886-87

    Einer Maschinengesetzeskunde können wir also eine Lehre von den Gesetzen, auf die sich alle Erscheinungen zurückführen lassen, gegenüberstellen. Diese Lehre, die wir Bionomie nennen wollen, ist aber nur eine physikalisch-chemische Disziplin.

    Haacke, W. (1886-87). Biologie, Gesammtwissenschaft und Geographie. Biol. Centralb. 6, 705-718: 709.

  • 2) The study of the behaviour and mode of life of animals or plants of a particular species.
    ethology bionomics
    1891

    [Die] Erscheinungen des Parasitismus, des Familienlebens, der Brutpflege, des Socialismus u.s.w. [...] sind einfach und natürlich nur durch die Lehre von der Anpassung und Vererbung zu erklären. Während man früher gerade in diesen Erscheinungen der Bionomie vorzugsweise die liebevollen Einrichtungen eines allweisen und allgütigen Schöpfers zu bewundern pflegte, finden wir jetzt umgekehrt in ihnen vortreffliche Stützen für die Abstammungslehre

    Haeckel, E. (1874/91). Anthropogenie oder Entwicklungsgeschichte des Menschen: 96.

    1896

    Chorologie und Oecologie oder Bionomie

    Haeckel, E. (1896). Systematische Phylogenie, vol. 2: 12.

    1903

    Bionomie (Oekologie oder Ethologie der Organismen)

    Haeckel, E. (1874/1903). Anthropogenie oder Entwicklungsgeschichte des Menschen: 100.

    1906

    die neue Benennung «Bionomie» für die Kunde von der Lebensweise der Tiere und Pflanzen […] Tierbionomie [...] die Kunde von der Ernährungsweise der Tiere (Trophologie) und die Kunde von ihrer Wohnungsweise (Ökologie) sowie von ihrer örtlichen Verbreitung (Tiergeographie), ferner die biologische Parasitenkunde und die Kunde von der Vergesellschaftung (Symbiose) verschiedener Tiere untereinander oder mit bestimmten Pflanzen

    Wasmann, E. (1906). Die moderne Biologie und die Entwicklungstheorie: 5.

    1910

    Die Lehre von der Lebensweise der Tiere nennt man heute vielfach Bionomie. Früher nannte man sie allgemein „Biologie im engeren Sinne“.

    Dahl, F. (1910). Anleitung zu zoologischen Beobachtungen: 3. 

    1938

    Auftreten, Bionomie, Ökologie und Epidemiologie der Weißtannenlaus

    Hofmann, C. (1938). Freilandstudien über Auftreten, Bionomie, Ökologie und Epidemiologie der Weißtannenlaus Dreyfusia <Chermes> nüsslini C.B.

    2006

    Bionomie und Verbreitung der autochthonen Fiebermücke

    Kotter, H. (2006). Bionomie und Verbreitung der autochthonen Fiebermücke Anopheles plumbeus (Culicidae) und ihrer Vektorkompetenz für Plasmodium falciparum, Erreger der Malaria tropica.

  • 3) The study of the functional relationships of organic parts to each other within an organism.
    reciprocity
    1936

    Bionomie = Lebensgesetzlichkeit

    Rothschuh, K.E. (1936). Theoretische Biologie und Medizin: 118.

    1959

    Bionomie charakterisiert das interobjektive Beziehungsgefüge der Glieder im Organismus. Sie ist nicht Ausfluß einer Betrachtungsweise, sondern bie biologischen Gegebenheiten verlangen im Gegensatz zu anorganischen Strukturen und Prozesse außer der Betrachtung der Ursache auch die Betrachtung nach der objektiven Beziehung zu ergänzenden, vervollständigenden, ermöglichenden, regelnden weiteren Strukturen und Prozessen.

    Rothschuh, K. (1959). Theorie des Organismus. Bios. Psyche. Pathos: 69. 

    1971

    [Rothschuhs ›Theorie des Organismus‹ stellt neben die kausalgesetzliche Biotechnik eine zweite Betrachtungsweise], welche die wohlgefügte Ordnung im Zusammenwirken der Kausalprozesse bzw. ihre »Abgestimmtheit zum Ganzen des Organismus«, als ›Bionomie‹ zu kennzeichnen sucht. Man benötigt danach zur vollständigen Charakterisierung des lebenden Organismus sowohl Kausalbegriffe als auch Organisationsbegriffe, wie Funktion, Leistung und Sinn, als Kennzeichnung des lebensdienlichen Charakters der Glieder und des ganzen Organismus. Bionom wären also die sämtlichen Bildungen, Reaktionen und Leistungen der Organismen zukommende, objektiv erweisbare Gerichtetheit, Abgestimmtheit und Angemessenheit der Strukturen und Prozesse zum Vollzug der Lebensleistungen organismischer Systeme

    Rothschuh, K.E. (1971). Bionomie. Hist. Wb. Philos 1, 945-947: 946-7.

  • 4) The sum of the performances of an organism that allows for its survival and reproduction.
    function
    1981

    Leistungsfähigkeit, die Überleben garantiert und Fortpflanzung ermöglicht, nennen wir in Übereinstimmung mit Rothschuh „Bionomie“, um den vorbelasteten Begriff von Zweckmäßigkeit zu vermeiden. Diese Bionomie hängt von vielen Teilleistungen und vom Material- und Energiefluß im Organismus ab. Sie ist in manchen Randbedingungen und notwendigen Voraussetzungen zu begründen, aber nicht insgesamt zu erklären.

    Gutmann, W.F. & Bonik, K. (1981). Kritische Evolutionstheorie: 14.

    1996

    Es sollen […] alle möglichen, d.h. eben nicht nur jene, lebensweltlich vereinbaren Leistungen von Lebewesen als bionome Leistungen, die Gesamtheit solcher Leistungen als Bionomie bezeichnet werden.

    Gutmann, M. (1996). Die Evolutionstheorie und ihr Gegenstand: 246. 

    2002

    Fasst man […] alle Verhaltungen von Lebewesen – auch solche, welche nur vermittelt mit dem alltäglichen Umgang zu tun haben – als deren Leistungen auf, so kann das Gesamt der Leistungen von Lebewesen als Bionomie bezeichnet werden.

    Gutmann, M. & Türkay, M. (2002). Bauplan und Konstruktion – funktions- und konstruktionsmorphologische Grundlagen. In: Janich, P., Gutmann, M. & Prieß, K. (eds.). Biodiversität. Wissenschaftliche Grundlagen und gesellschaftliche Relevanz, 115-147: 118.

Rothschuh, K.E. (1971). Bionomie. Hist. Wb. Philos 1, 945-947.

Toepfer, G. (2011). Bionomie. Historisches Wörterbuch der Biologie, vol. 1, 268-270.