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species beingGattungswesen (ger.)

  • A human being considered in its relation to other human beings and humankind in general.  
    man
    1797

    So ist der Mensch durch seine gedoppelte Abhängigkeit, dadurch nämlich, daß er seine Freyheit nur durch Entgegensezung der Freyheit Anderer erkennet, und dadurch, daß sein Leib nur durch Theilnahme an den organischen Kraften Anderer sich organisiren kan, als selbstthätiges Wesen sowohl, als dem Leibe nach, ein Gattungswesen, und gehöret zu einem der beyden Geschlechter, in welche die Gattung getheilt ist. Wie daher auch mein individuelles Daseyn modificirt sey, so ist der Charakter der Gattung mein wesentlicher Charakter, welchen ich mit allen menschlichen Individuen gemein habe: ich bin Gattungswesen unter individuellen Bestimmungen: die Gattung wird durch mich, wie durch jedes andere Individuum repräsentirt – nicht kraft einer fremden Vollmacht sondern weil ich selbst mit den Andern die Gattung ausmache. Wenn wir also als Individuen uns zueinander verhalten wie Wechselglieder, deren Eines das Andere sezt, Eines das Andere aus seiner Sphäre ausschließt, so verhalten wir uns zur Gattung, wie Glieder zur Totalität, aber wie Glieder, deren Jedes ein für sich bestehendes, vollendetes Ganzes ausmacht, und in sich und an sich den Charakter der Gattung trägt, der, ohne durch die Individualität aufgehoben zu werden, in jedem Individuum auf eine eigenthümliche, mannigfaltigverschiedene Weise sich darstellt.

    Reinhard, P.C. (1797). Versuch einer Theorie des gesellschaftlichen Menschen: 178.

    1823

    Es zeugt von tiefer Mißkennung des menschlichen Wesens an sich und im Verhältniß zu den übrigen Geschöpfen, wenn man die Allgemeinheit des menschlichen Strebens, namentlich Aufopferungen des Einzelnen für das Ganze schlechthin als Gedanken und Thaten der Weltseele betrachtet, oder aus der Vernunft und dem Willen des Gattungswesens Menschheit, einer verselbsteten Einbildung (hypostasirten Fiction) herleitet; wenn man den einzelnen Menschen wie das einzelne Thier nur für eine vorübergehende Erscheinung des allein beständigen Gattungswesens hält.

    Follen, K. (1823). Ueber die Bestimmung des Menschen (Beschluß). Wissenschaftliche Zeitschrift herausgegeben von Lehrern der Baseler Hochschule 1, 37-113: 96-7.

    1828

    Es giebt in Wirklichkeit nicht die Pflanze, sondern nur eine bunte Mannigfaltigkeit von einzelnen Pflanzen. Dies gilt aber nicht vom Denken. Sofern ich denke, bin ich Mensch als Gattungswesen [cogitans ipse sum genus humanum], nicht als Einzelner, wie es beim Empfinden, Fühlen, Thun und bei den Lebensfunktionen [quum sentio, vivo, ago] der Fall ist; auch nicht ein beliebiger Jemand, der oder jener, sondern Niemand. Im Denken bin ich allgemein nicht als eine Person, welche ihre Besonderheit für sich hat

    Feuerbach, L. (1828). De ratione una, universali, infinita, germ. transl.: Ueber die Vernunft; ihre Einheit, Allgemeinheit, Unbegrenztheit (Erlanger Inaugural-Dissertation) (Sämmtliche Werke, vol. 4, ed. by F. Jodl, Stuttgart 1910, 299-356): 311 (cf. Gesammelte Werke, vol. 1, ed. by W. Schuffenhauer, Berlin 1981, 1-173: 30).

    1844

    Der Mensch ist ein Gattungswesen, nicht nur indem er praktisch und theoretisch die Gattung, sowohl seine eigne als die der übrigen Dinge, zu seinem Gegenstand macht, sondern – und dies ist nur ein andrer Ausdruck für dieselbe Sache –, sondern auch indem er sich zu sich selbst als der gegenwärtigen, lebendigen Gattung verhält, indem er sich zu sich als einem universellen, darum freien Wesen verhält.

    Marx, K. (1844). Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844. In: Karl Marx, Friedrich Engels Werke, vol. 40, Berlin 1968, 465-588: 515.

    1959

    Conscious life-activity directly distinguishes man from animal life-activity. It is just because of this that he is a species being.

    Milligan, M. (transl.) (1959). Karl Marx, Economic and Philosophic Manuscripts of 1844: 75.

    2001

    [Fragen zum] Umgang mit vorpersonalem menschlichen Leben […] berühren nicht diese oder jene Differenz in der Vielfalt kultureller Lebensformen, sondern intuitive Selbstbeschreibungen, unter denen wir uns als Menschen identifizieren und von anderen Lebewesen unterscheiden – also das Selbstverständnis von uns als Gattungswesen. Es geht nicht um die Kultur, die überall anders ist, sondern um das Bild, das sich verschiedene Kulturen von »dem« Menschen machen, der überall – in anthropologischer Allgemeinheit – derselbe ist.

    Habermas, J. (2001). Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenie?: 72.

Monal, I. (1999). Gattungswesen. Historisch-Kritisches Wörberbuch des Marxismus 4, 1248-1258.