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biologismBiologismus (ger.)

  • 1) A belief in obscure principles for the explanation of life.  
    1852

    whenever a charlatan can’t find any to believe in his tricks of mesmerism or biologism, or whatever may be the latest neologism, when a literary blockhead can’t sell a book, he has only to call from the vasty deep the spirits of Milton and Galileo and Harvey, Dr. Johnson and Dr. Jenner, and all the rest.

    Motley, J.L. [1852]. [Letter from May, 18th, 1852 to his father]. In: Correspondence (New York 1889), vol. 1, 141-5: 143.

    1861

    Hypnotismus oder Biologismus, Elektrobiologie

    Perty, M. (1861). Die mystischen Erscheinungen der menschlichen Natur: 150.

    1864

    the intolerable collection of childish and profane nonsense, Swedenborgianism, mesmerism, biologism, and blasphemy

    Anonymus (1864). [Rev. De Morgan, S.E. (1863). From Matter to Spirit]. Church and State Review 4, 174-6: 176.

    1902

    Eventually reason rebels against the categorical in favor of a conditional imperative, hence egoistic hedonism, utilitarianism, biologism, perfectionism, etc.

    McGilvary, E.B. (1902). The consciousness of obligation [Proceedings of the First Meeting of the American Philosophical Association]. Philosophical Review 11, 278-9: 279.

  • 2) The interpretation of human life and behaviour from a (purely) biological point of view; an instance of this. (OED 2010)  
    biology
    1886

    Im mechanistisch-materialistischen Biologismus erscheint die Erziehungsthätigkeit zwar nicht als unmöglich, ist aber doch nur als eine rein mechanische Arbeit denkbar.

    Werner, K. (1886). Die italienische Philosophie des neunzehnten Jahrhunderts, vol. 5. Die Selbstvermittelung des nationalen Culturgedankens in der neuzeitlichen italienischen Philosophie: 220.

    1900

    Noch viel bliebe über den Biologismus Nietzsches zu sagen übrig: über seine Auffassung in der Ästhetik von der lebenserhöhenden Aufgabe der Kunst, über den biologischen Charakter selbst seiner Metaphysik, der Lehre von der „ewigen Wiederkunft“

    Richter, R. (1900). Friedrich Nietzsche †. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie 24, 484-494: 493.

    1902

    The categorical imperative is thus largely the echo in one’s own later experience, of demands formerly made of us. This reverberation of former commands, and the elided conditional obligation become self-evident, blend in the ordinary consciousness of moral obligation. Eventually reason rebels against the categorical in favor of a conditional imperative, hence egoistic hedonism, utilitarianism, biologism, perfectionism, etc.

    McGilvary, E.B. (1902). The consciousness of obligation. The Philosophical Review 11, 278-279: 279.

    1904

    Ist das Geistesleben nur eine Fortsetzung des Naturprozesses, nur der Ausdruck verfeinerter Naturtriebe, dann ist das menschliche Leben nicht der Beginn einer neuen Welt, sondern nur eine metaphysisch gänzlich bedeutungslose Zutat zur Natur, dann müssen selbst die erhabensten geistigen Äußerungen dieses Lebens von der Biologie aus verständlich gemacht werden. Die Religion, die das menschliche Dasein in die weltüberlegene Höhe eines transzendenten Geistesreiches heben wollte, ist dann natürlich ein aberwitziges, unsinniges Unternehmen. Aber nicht nur die Religion! Die geistige Kultur der letzten Jahrtausende muß vor diesem Biologismus zusammenbrechen. Das ist denn auch Nietzsche, dem einzig konsequenten Vertreter des Biologismus, in grandioser Tragik zum Bewußtsein gekommen, während z. B. Männer wie Mach, Ostwald, Weißmann und einige biologisch angehauchte Neukantianer in eklektischer Prinzipienlosigkeit noch den neuen Most in die alten Schläuche fassen zu können glauben. Nietzsche hingegen hat in seinem „Willen zur Macht“ alle Folgerungen aus der biologischen Auffassung des Geisteslebens gezogen: ein Abbruch von Jahrtausenden, ein Zertrümmern aller Grundlagen und erkenntnistheoretischen Voraussetzungen der Wissenschaft, ‒ auch der Naturwissenschaften, aus denen der Biologismus schließlich seine begründenden Tatsachen nimmt – damit zusammenhängend eine Sprengung jeglichen Wahrheitsbegriffes durch eine biologische Auffassung der Logik, eine ungeheuerliche psychologische Vergewaltigung des weltgeschichtlichen religiösen und moralischen Phänomens ‒ wer hätte den Biologismus schärfer zu widerlegen vermocht als sein bedeutendster Vertreter!

    Goldstein, J. (1904). Euckens „Wahrheitsgehalt der Religion“. Deutschland. Monatsschrift für die Gesamte Kultur 4, 25-36: 32.

    1905

    Romanes’ Ziel ging dahin, unter Zugrundelegung des reichen Materials, welches die Einzelforschung im 19. Jahrhundert in Sprachwissenschaft, Völkerkunde, Biologie und Psychologie zusammengetragen hatte, ein einheitlich zusammenfassendes Werk unter den Hauptbedingungendes Spencerschen Positivismus und des Darwinschen Biologismus zu schaffen.

    Dreßler, H. (1905). Die geschichtliche Entwicklung der Kindersprachforschung. Die Deutsche Schule 9, 760-771: 765-6.

    1906

    The morality of a certain man, or of a certain people, or of a certin time, is itself amenable to a higher standard of morality only in a sense that actual empirical healthfulniss is amenable to a higher standard, idealized from experienced health. But what is that standard? [... ] Some say the standard is God's will (theological voluntarism); some that it is pure reason (rationalism); some that it is pleasure, either of the individual or of a community of individuals (hedonism, egoistic and universalistic); some that it is perfect biological adaptation to the environment (biologism); some that it is perfection, variously defined, of the individual or of the race (perfectionism).

    Anonymus (1906). Ethics. In: The New International Encyclopaedia, vol. 7, 235-246: 235.

    1912

    Professor Boodin’s work arouses our interest because in it we find the pragmatist criterion of truth released from its connection with biologism

    Wright, H.W. (1912). Truth and reality. American Journal of Theology 16, 315-6: 315.

    1924
    When we try to force all the facts of human society into frameworks of zoology we are guilty of a biologism.
    Public Opinion 25 Jan. 1924: p. 81; as in OED.
  • 3) A metaphysical standpoint according to which all of nature is subordinate to vital principles, especially connected to Henri Bergsons evolutionism.  
    1912

    Wurzelt der Pragmatismus im menschlichen und gesellschaftlichen Leben, wie die moderne Erfahrung es darstellt, so hält der Biologismus sich an das Bild der Natur und entwirft von ihm aus eine eigentümliche Erkenntnislehre.

    Eucken, R. (1912). Erkennen und Leben: 52.

    1913

    [In] einem ausgeprägten metaphysischen Begriffsgebäude […], dem Biologismus […,] steigert sich der Vitalismus zu einem kühnen Erfassen der Welt. Der Mechanismus wird dadurch an einer viel tieferen Stelle [als im Vitalismus] angegriffen und mit der Wurzel ausgerottet. Es wird mit ihm kein Pakt abgeschlossen, der am Ende doch zum Zerwürfnis führen muß, sondern die „Autonomie“ des Organischen verbreitert sich von vornherein zur universalen Herrschaft auch über das Anorganische.

    Kroner, R. (1913). Zweck und Gesetz in der Biologie: 44.

    1919/22

    Um den allgemeinen Grundgedanken, daß die Organismen im Laufe der Zeit zu ihrer gegenwärtigen Beschaffenheit gekommen sind, rankt sich Bergsons Biologismus.

    Schaxel, J. (1919/22). Grundzüge der Theorienbildung in der Biologie: 217.