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close to naturenaturnah (gr.)

  • 1) A rural mode of life far from civilization; an intimate experience of nature.
    culture
    1840

    wir [sehen] auch in der Geschichte, besonders in den früheren naturnahen Zeiten, die Völker über Land und Meer instinktartig wandern, und ihre Schwärme südwärts und nordwärts senden

    Görres, J. von (1840). Die christliche Mystik, vol. 3: 231.

    1865

    Einfachheit und Unmittelbarkeit eines naturnahen Lebens [...] ein Abbild jenes objektiven, unbewußten Verhaltens zur Natur in den naturnahen Ständen, im Volke der Bauern, Schiffer u.s.w.

    Motz, H. (1865). Ueber die Empfindung der Naturschönheit bei den Alten: 24; 31.

    1865

    Wie naturnah und erquicklich solche Andacht! das Wandeln durch die sonnigen und von den Höhen herab kühl durchhauchten Thäler, so gemächlich und unschuldvoll bequem!

    Marx, A.B. (1865). Erinnerungen aus meinem Leben, vol. 2: 165.

  • 2) The quality of an ecosystem or an ecological community of being close to the conditions uninfluenced by man, especially with respect to species composition and the spectrum of life forms.
    ecosystem
    1806

    Jede Hügelstufe dieses Landes [des Waadtländer Jura, Schweiz] ist eine höhere Entzückung, und der Genuß der kleinern Schönheiten des reichgewässerten, hügeldurchschnittenen, menschenwimmelnden Landes, welches doch immer ländlich und naturnah bleibt, ist unerschöpflich.

    Brun, F. (1806). Episoden aus Reisen durch das südliche Deutschland: 351.

    1934

    Die Hardte waren ursprünglich lichte Weidewälder; sie sind aber dann vielfach, als vor 60 bis 100 Jahre die Stallfütterung eingeführt wurde, in Holzwiesen übergeführt worden, d.h. in Magerwiesen mit einmaliger Mahd, ohne Anwendung von Düngung, unter teilweiser Erhaltung des Baumbestandes und gelegentlicher Holznutzung. Solche Magerwiesen mit und ohne Bäume und Gebüsche weisen sehr naturnahe Verhältnisse auf und damit einen sehr reichen und eigenartigen Bestand an Pflanzen und Tieren; besteht doch der menschliche Eingriff nur in der jährlich einmalig über den Rasen gehenden Sense, die dadurch die völlige Bewaldung verhindert und gleichzeitig eine gewisse Auslese unter den Pflanzen herbeiführt.

    Schwenkel, H. (1934). Vorwort. Veröffentlichungen der Staatlichen Stelle für Naturschutz beim Württembergischen Landesamt für Denkmalpflege: Vom Naturschutz in Württemberg 1933. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg 89, 3-4: 3.

    1936

    Durch diese sehr auffallende Cäsur zwischen Jungwald und Überführungsbeständen tritt die wieder naturnahe, volle Schönheit der zum Teil mächtigen Althölzer und Starkhölzer betont in Erscheinung.

    Müller, K. (1936). Der badische Wald in der badischen Landschaft. Allgemeine Forst und Jagdzeitung 112, 217-233: 220; cf. 227.

    1939

    Für die Praxis komme es in erster Linie darauf an, bei den Verjüngungsbeständen auf Grund der vorhandenen Flora und des Bodenprofils den naturnahen Wald festzustellen, und dann müßten wirtschaftliche Erwägungen einsetzen und geprüft werden, wie wir den naturnahen Wirtschaftswald heranziehen.

    Habbel (1939). Gesichtspunkte für die Ausscheidung von Standortseinheiten und Waldgebieten im Rheinischen Mittelgebirge. Jahresbericht des deutschen Forstvereins 1938, 121-122: 122.

    1942

    Naturnahe Wirtschaft im Weißtannenwald

    Dannecker, K. (1942). Naturnahe Wirtschaft im Weißtannenwald. Forstwissenschaftliches Centralblatt 64, 217-232; 246-253; 265-278.

    1943

    Zu den naturnahen Wäldern rechne ich jene, die zwar durch die menschlichen Nutzungen in ihrer Struktur etwas verändert wurden, die aber ausschließlich aus Naturverjüngung hervorgegangen sind.

    Heger, A. (1943). Aufbau und Leistung von naturnahen Wäldern im Osten und ihre forstwirtschaftliche Bedeutung. Forstwissenschaftliches Centralblatt und Tharandter forstliches Jahrbuch 65, 166-189: 166-7.

    1950

    Die Waldtypen von Sekundärtypen abgeleitet, scheiden wir in: a) naturnahe Waldbautypen, b) natuferne Waldbautypen, c) naturfremde Waldbautypen. […] Von biologischen Begriffen der Lebensgemeinschaft aus gesehen unterscheiden sich diese Waldbautypen in ihrem Wesen voneinander ganz beträchtlich: in den naturnahen Waldbautypen ist trotz des menschlichen Einflusses das Gefüge des natürlichen Waldes, die Einheit des geschlossenen Kreises von Wechselbeziehungen, erhalten. Die naturfernen Waldbautypen besitzen diese Einheit nur sehr abgeschwächt oder fast nicht mehr; wir bezeichnen sie als technisch beeinflußtes Waldgefüge. Sowohl die naturfremden Waldbautypen als auch die Kunsttypen sind rein technische Gebilde und als solche waldbautechnische Zwangsgefüge. Daher fehlt solchen Waldbautypen auch jedweder Charakter einer Wildpflanzengesellschaft; sie lassen sich daher in die pflanzensoziologische Ordnung nicht einreihen. Die naturnahen Waldbautypen haben den natürlichen Charakter ihres Primärtyps über den Sekundärtyp bewahrt, wenn auch beeinflußt und in manchem geändert. Vegetationskundlich oder pflanzensoziologisch gesehen entsprechen sie einer mehr oder minder beeinflußten Waldpflanzengesellschaft innerhalb der Systematik der Pflanzensoziologie. Die naturfernen Waldbautypen haben immerhin noch irgendeine natürliche Beziehung zum natürlichen Charakter des Sekundärtyps, aus dem sie geformt worden sind. Sie entsprechen meistens noch Fragmenten von Waldpflanzengesellschaften. Die naturfremden Waldbautypen haben mit dern Sekundärtyp, aus dem sie abgeleitet sind, insofern noch eine Beziehung, als die Baumarten ihres Grundbestandes selbst standortsgemäß sind. Das ,,naturfremde“ liegt mehr in der Art ihrer Begründung und ihrer Struktur. Der naturnahe Waldbautyp steht auf natürlichem Standort und bildet mit ihm eine biologische Einheit. Die naturfernen und naturfremden Waldbautypen besitzen in Abstufungen natürlich-technische oder bloß technische Standorte, die nur mehr schwache Beziehungen zum natürlichen Charakter des ursprünglichen Standortes haben; die biologische Einheit ist mehr oder minder abgeschwächt.

    Hornstein, F. von (1950). Theorie und Anwendung der Waldgeschichte. Forstwissenschaftliches Centralblatt 69, 161-177: 170-1.

    1952

    Vorhandensein naturgemäßer bzw. naturnaher Waldvegetationen

    Hartmann, F. (1952). Forstökologie. Zustanderfassung und standortsgemässe Gestaltung der Lebensgrundlagen des Waldes: 347.

    1958

    Was ist mit den Einheiten der Urlandschaft durch den Eingriff des Menschen geschehen? Es wird vielleicht noch eine Anzahl unverwandelter ursprünglicher Einheiten geben. Die meisten aber werden dualistisch verwandelt sein: Verwandelt entweder in naturnahe Einheiten, in menschbedingte Einheiten, die noch das natürliche Wesen des Lebendigen im natürlichen Gleichgewicht und im möglichen Maximum der Vitalität besitzen; oder verwandelt in naturferne Einheiten […] oder verwandelt in naturfremde Einheiten

    Hornstein, F. von (1958). Wald und Mensch: 243.

    1963

    In der tiefer gelegenen Laubwaldregion Mitteleuropas sind die meisten Pflanzenformationen noch weiter vom natürlichen Zustand entfernt als die entsprechenden des Gebirges. Man darf aber viele von ihnen als naturnah ansehen, weil sie in Schichtenbau, Lebensform-Spektrum und Artengefüge vorwiegend von den natürlichen Standortsbedingungen geprägt und durch Nutzung nur wenig verändert wurden.

    Ellenberg, H. (1963). Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen: 60.

    1968

    Naturnahe Landschaft: Flora (und Fauna) einheimisch; das reale Vegetationsbild stimmt mit dem der potentiellen natürlichen Vegetation überein.

    Westhoff, V. (1968). Die Bedeutung naturnaher Elemente in der Kulturlandschaft. In: Buchwald, K. & Engelhardt, W. (eds.). Handbuch für Landschaftspflege und Naturschutz, vol. 2. Pflege der freien Landschaft, 1-10: 5.

    1968

    Als naturnah können allgemein Pflanzengemeinschaften bezeichnet werden, wenn sie im Artengefüge, Lebensformenspektrum und Schichtung vorwiegend von den natürlichen Standortbedingungen bestimmt und durch Nutzung wenig verändert sind – wohl aber in Nutzung befindlich sein können. […] Zu den bedingt naturnahen Gemeinschaften gehört der größte Teil unserer Wälder, soweit sie nicht aus standortsfremden Arten aufgebaut sind, bzw. nur in geringem Prozentsatz Gastholzarten enthalten.

    Buchwald, K. (1968). Naturnahe und ihnen verwandte, vom Menschen mitgeschaffene Elemente der Kulturlandschaft. In: Buchwald, K. & Engelhardt, W. (eds.). Handbuch für Landschaftspflege und Naturschutz, vol. 2. Pflege der freien Landschaft, 11-70: 13.

    1975

    These adverse consequences and the damage due to engineering developments called forth the tendencies pointing to a ‘close-to-Nature forestry’, which also gave rise to a new concept referred to as ‘silviculture in the biological conception’ (Konšel 1931).

    Vyskot, M. (1975). The primeval-type forest population in the Pešné Lake Area, Bohemian Forest. Acta Universitatis Agriculturae: Facultas Silviculturae 44, 261-287: 261.