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ErhaltungsmäßigkeitErhaltungsmäßigkeit (ger.)

  • The quality of property of contributing to the maintenance of a system.
    1878

    Die Natur befindet sich in jedem Momente ihrer Existenz in einem erhaltungsmässigen Zustande. Es ist das höchste Ziel der biologischen Wissenschaften, die organischen Individuen als erhaltungsmässige Glieder des erhaltungsmässigen Naturganzen zu erkennen. Sie haben nachzuweisen, dass die Organe einer Pflanze oder eines Thieres für einander erhaltungsmässig eingerichtet und thätig sind, und dass sie gegenüber allen biocönotischen Angriffen auf das Leben und die Fortpflanzung der Individuen erhaltungsmässig arbeiten. […] Wer sich bei der wissenschaftlichen Erforschung der Erhaltungsmässigkeit der Natur nicht beruhigen mag, der kann sich dem Glauben hingeben, dass die erhaltungsmässigen Einrichtungen ihrer Theile Ausführungen eines vollkommen zweckmässigen Schöpfungsplanes seien, und er mag in diesem Glauben die gesuchte Befriedigung finden; eine wissenschaftlich sichere Lösung des Problems hat er durch diesen Glauben jedoch nicht gewonnen. Wie die Erhaltungsmässigkeit der Welt ein Gegenstand der Wissenschaft ist, so wird die Zweckmässigkeit derselben immer nur eine Annahme des Glaubens bleiben.

    Möbius, K. (1878). Die Bewegungen der fliegenden Fische durch die Luft: 37-8.

    1885

    Eine Lebensgemeinschaft ist eine Gesamtheit von Wesen, die sich nach dem innern Gesetze der Erhaltungsmäßigkeit zusammengefunden haben, weil sie unter denselben chemischphysikalischen Einflüssen existieren und außerdem vielfach von einander, jedenfalls von dem Ganzen, abhängig sind, resp. auf einander und das Ganze wirken

    Junge, F. (1885). Der Dorfteich als Lebensgemeinschaft: 33.

    1888

    Ihr etwas älterer Vorschlag [, Herr Möbius], an Stelle des in der Biologie soviel Verwirrung stiftenden Wortes ‚Zweckmässig‘, welches schon C. E. von Baer wenig glücklich durch ‚Zielstrebig‘ ersetzen wollte, das Wort ‚Erhaltungsmässig‘ zu setzen, ist sicher der Ausdruck einer streng wissenschaftlichen Auffassung des Lebensproblems.

    Du Bois-Reymond, E. (1888). Antwort an Hrn. Möbius. Sitzungsber. Königl. Preuss. Akad. Wissensch. Berlin 1888, 701-704: 702.

    1915

    In einer ersten Hauptgruppe vereinige ich Fälle, bei denen das Zweckmäßigsein eines Vorganges auf dem beruht, was man „Zufall“ nennt. Das heißt: die Gründe, aus denen der Vorgang so und nicht anders verläuft, haben mit seiner Erhaltungsmäßigkeit in dem betreffenden Sinne nichts zu tun.

    Strassen, O. zur (1915). Die Zweckmässigkeit. In: Chun, C. & Johannsen, W. (Hg.). Die Kultur der Gegenwart, Teil 3, Abt. 4, Bd. 1. Allgemeine Biologie, 87-149: 94.

    1925

    Lebende Systeme entstehen nur aus Lebenssystemen ähnlicher oder gleicher Art. Die Lebewesen sind historische Wesen. Hier scheine eine Zweckmäßigkeit, eine Erhaltungsmäßigkeit tieferer Art vorzuliegen, und gerade diese pflegt vielfach von den Teleologen gegen die reine kausale Erklärungsmöglichkeit des Lebens ins Feld geführt z werden.

    Hartmann, M. (1925). Biologie und Philosophie (Gesammelte Vorträge und Aufsätze, II. Naturphilosophie, Stuttgart 1956, 1-26): 9.

    1940

    Die teleologische oder finale Auffassung sagt: „das gerichtete (zielmäßige) und das zusammengeordnete (harmoniemäßige) lebendige Geschehen beruht auf Finalität (= Zielmäßigkeit) und auf Erhaltungsmäßigkeit (= Harmoniemäßigkeit „zwecks“ Systemerhaltung).“ Das ist eine tautologische Formulierung, aber keine Erklärung.

    Woltereck, R. (1932/40). Grundzüge einer allgemeinen Biologie. Die Organismen als Gefüge/Getriebe, als Normen und als erlebende Subjekte: 560.