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entelechyἐντελέχεια (gr.); Entelechie (ger.)

  • 1) The realization or complete expression of some function; the condition in which a potentiality has become an actuality. (OED)
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    -4th century (BC)

    εἰ δὴ τι κοινὸν ἐπὶ πάσης φυχῆς δεῖ λέγειν, εἴη ἂν ἐντελέχεια ἡ πρώτη σώματοςφυσικοῦὀργανικοῦ

    Aristotle (4th century BC). De an., 412b4–6 (II, 1).

    1656

    The soul is the first entelechie of a naturall organicall body, having life potentially.

    Stanley, T. (1656). The History of Philosophy, vol. II: 69.

  • 2) The vital principle responsible for the autonomous and self-regulatory activities of living beings.
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    1901

    Potenzen gehören nothwendigerweise zur vollständigen Kennzeichnung des Wirklichen, ähnlich wie die dritte Dimension, obwohl nicht sinnfällig unmittelbar gegeben, nothwendiger Weise zur vollständigen Kennzeichnung des Raumes gehört. Freilich stellt sich, wenn wir nun zum Biologischen übergehen, das »intensive Potentielle«, das wir hier zur Zeit kennen, in anderer Form dar, als das intensive Potentielle der Chemie, nämlich als Entelechie im Gegensatz zur Dynamis, um des Aristoteles Worte zu gebrauchen, aber dieser Unterschied hindert nicht die allgemeine logische Verwandtschaft der im Chemischen und im Biologischen benutzten Begriffe, welche gleichermaßen intensive Mannigfaltigkeiten, d.h. natürliche, nicht begriffliche Elementargrößen sind. […] Die »Entelechie«, eine »intensive Mannigfaltigkeit«, welche die Konstante unserer autonomen Vorgänge bedeutet, ist es, welche »das Teleologische« in sich trägt. Damit aber liegt, ganz allgemein gesprochen, das Teleologische in den »Bedingungen des Systems«, ebenso wie an einer Maschine die specifische Wärme irgend eines Theiles zu den »Bedingungen« des Systems gehört, von denen etwaige Effekte abhängen. Der falsche Begriff der »Causa finalis« wird durch den zulässigen der Conditio finalis ersetzt; die Entelechie ist Conditio finalis. An sich entwickelnden, sich regulirenden Organismen sind also gewisse Theile so geartet, durch gewisse Entelechie-Konstanten elementar in solcher Weise charakterisirt, dass bei Ingangsetzung des in Frage stehenden Processes – (den wir uns, um das strikte Causalschema zu wahren, vorher etwa durch Temperaturerniedrigung sistirt denken mögen) – jenes in jedem Fall typische, die Proportionalität wahrende Resultat herausspringt.

    Driesch, H. (1901). Die organischen Regulationen: 203; 214-5.

    1905

    Das Wort „Entelechie“ bezeichnet die Eigengesetzlichkeit lebender Körper, das in erweitertem Sinne wirkliche elementare Naturagens, welches sich an ihnen äußert. – Wir kennen bis jetzt Entelechie nur in Verbindung mit materiellen Dingen, mit Körpern, nicht ohne solche; obschon sie uns keine „Eigenschaft“ des Materiellen ist. Die Frage, wo an materiellen Körpern sie insbesondere ihren „Sitz“ habe, ist müßig. Von Bedeutung ist dagegen die Einsicht, daß sie sich mit der Zertrennung der mit ihr verbundenen Körper, z.B. bei der Eibildung, der Knospung, bei künstlichen Teilungen, zugleich teilt, aber dabei „ganz“ bleibt. Hier ist natürlich nicht zu vergessen, daß Entelechie ja eine „Konstante“, d.h. ein aus dem Gegebenen konstruierter, sachlich als elementar erkannter Begriff, und als solcher Element der überhaupt begrifflichen erweiterten Wirklichkeit ist

    Driesch, H. (1905). Der Vitalismus: 141.

    1909

    Entelechie ist einerseits die Grundlage des Ursprunges eines organischen Körpers, der sich typisch aus typischen Elementen aufbaut, andererseits ist sie die Grundlage der Handlung, d.h. einer typischen Kombination typischer Bewegungen. Entelechie resultiert also stets in einer Mannigfaltigkeit typischer Art, deren einzelne Elemente entweder räumlich nebeneinander oder zeitlich nacheinander oder beides sind, immer in typischer Ordnung.

    Driesch, H. (1909). Philosophie des Organischen, vol. 2: 137.

    1928

    der Entelechie fehlen alle quantitative Kennzeichen: Entelechie erschöpft sich in Ordnungsleistungen und in nichts anderem

    Driesch, H. (1909/28). Philosophie des Organischen: 298.

    1985

    Nie hat Hans Driesch eine besondere Lebenskraft postuliert, im Gegenteil, er widerspricht einem solchen Postulat entschieden. Will man seine Entelechie in die gegenwärtige Terminologie übersetzen, so ist es am ehesten der Begriff der Information, der den Sinn seiner Entelechie trifft. Entelechie ist Information und darüberhinaus die auf ihr aufbauende Fähigkeit lebender Systeme zur Selbstorganisation.

    Müller, W.A. (1985). Von der Seele zur Information. Hans Driesch, Jakob von Uexküll, Erich von Holst. Im Spannungsfeld von Mechanismus und Vitalismus. Semper apertus. 600 Jahre Rupert-Karls-Universität in Heidelberg 1386-1986, vol. 3, 299-327: 300.