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biocoenosisBiozönose (ger.)

  • An association of organisms forming a biotic community; the relationship that exists between such organisms. (OED)
    community community
    1842

    [Die verschiednen organischen Wesen stehen nämlich in Wechselwirkung, bedürfen einander gegenseitig, und verhalten sich wie Organe eines und desselben lebendigen Ganzen. Flechten und Moose erzeugen sich zuerst auf unorganischem Boden; durch ihr Absterben und Verwesen aber bildet sich Dammerde, in welcher vollkommnere Gewächse wurzeln können, und auf diesen wachsen dann zum Theil selbst wieder andre Flechten und Moose. Das eine Thier nährt sich von einem andern, dieses von Pflanzen: das Pflanzenreich dient als Organ, um aus lebloser Materie organische Substanz zu schaffen; das pflanzenfressende Thier vollzieht die Umwandlung der Pflanzensubstanz in thierische Materie; und diese dient bei ihrem Verwesen hinwiederum den Pflanzen als Nahrung.    

    Burdach, K.F. (1842). Blicke ins Leben. Comparative Psychologie, vol. 1: 48.]

    1877
    Die Wissenschaft besitzt noch kein Wort für eine solche Gemeinschaft von lebenden Wesen, für eine den durchschnittlichen äusseren Lebensverhältnissen entsprechende Auswahl und Zahl von Arten und Individuen, welche sich gegenseitig bedingen und durch Fortpflanzung in einem abgemessenen Gebiet dauernd erhalten. Ich nenne eine solche Gemeinschaft Biocoenosis oder Lebensgemeinde. Jede Veränderung irgendeines mitbedingenden Faktors einer Biocönose bewirkt Veränderungen anderer Faktoren derselben.
    Möbius, K. (1877). Die Auster und die Austernwirtschaft: 76; for context cf. introductions by G. Leps and T. Potthast in the new edition of the text in: Potthast, T. (ed.) (2006). Zum Biozönose-Begriff. Die Auster und die Austernwirtschaft von Karl August Möbius; also see: Nyhart, L. (1998). Civic and economic zoology in nineteenth-century Germany. The ‘living communities’ of Karl Möbius. Isis 89, 605-630; Kölmel, R. (1981). Zwischen Universalismus und Empirie – Die Begründung der modernen Ökologieund Biozönose-Konzeption durch Karl Möbius. Mitt. Zool. Mus. Univ. Kiel 1981, 1(7), 17-34.
    1918
    Je mehr sich die Lebensbedingungen eines Biotops vom Normalen und für die meisten Organismen Optimalen entfernen, um so artenärmer wird die Biocönose, um so gleichförmiger und um so charakteristischer wird sie, in um so größerem Individuenreichtum treten die einzelnen Arten auf.
    Thienemann, A. (1918). Lebensgemeinschaft und Lebensraum. Naturwiss. Wochenschr. N.F. 17, 281-290; 297- 303; id. (1928). Lebensraum und Lebensgemeinschaft. Aus der Heimat 41, 33-51; id. (1935). Lebensgemeinschaft und Lebensraum. Unterrichtsbl. Math. Naturwiss. 41, 285.
    1921
    Eine Biocönose stellt ein sich in einem beweglichen Gleichgewichtszustand erhaltendes Bevölkerungssystem dar, das sich bei gegebenen öcologischen Verhältnissen einstellt
    Reswoy, P.D. (1921). Zur Definition des Biozönosebegriffs. Russ. Hydrobiol. Z. 3, Nr. 8/10; nach Thienemann, A. (1925). Der See als Lebenseinheit. Naturwiss. 13, 589-600: 590.
    1922
    [Es] gehören in das Gebiet der Biozönologie [im engeren, nicht topografischen Sinne] nur jene Lebensgemeinschaften, deren Glieder in ihren Beziehungen zueinander ihr Genüge finden, die in biologischem Gleichgewicht stehen, die diesen Gleichgewichtszustand durch Selbstregulation erhalten, die nur von der äußeren unbelebten Umwelt abhängig sind, relativ stabil, so lange jene unverändert bleibt, und die von der belebten Umwelt nicht oder nur unwesentlich abhängig sind
    Schmid, E. (1922). Biozönologie und Soziologie. Naturwiss. Wochenschr. N.F. 21, 518-523: 519.
    1924
    Die Biocönose ist die Vergesellschaftung von Lebewesen, die einen einheitlichen Abschnitt des Lebensraumes bewohnt und in der Auswahl und Zahl der Arten den durchschnittlichen äußeren Lebensverhältnissen entspricht. Die Glieder der Biocönose sind voneinander abhängig und werden durch den Zustand gegenseitiger Bedingtheit in ein biologisches Gleichgewicht gezwängt, das sich durch Selbstregulation erhält und um einen Mittelzustand schwankt.
    Hesse, R. (1924). Tiergeographie auf ökologischer Grundlage: 143.
    1950
    Der Begriff der Biozönose ist von Möbius an einer Austernbank entwickelt worden. Sie ist eine Gemeinschaft von Lebewesen, die in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis stehen
    Caspers, H. (1950). Der Biozönose- und Biotopbegriff vom Blickpunkt der marinen und limnischen Synökologie. Biol. Zentralbl. 69, 43-63: 60-61.
    1953
    Biozönose heißt ein abiotisch-biotischer Beziehungskomplex, der zur Selbstregulation, ausgedrückt in einem beweglichen Gleichgewicht der Arten, befähigt ist
    Schwenke, W. (1953). Biozönotik und angewandte Entomologie (Ein Beitrag zur Klärung der Situation der Biozönotik und zur Schaffung einer biozönotischen Entomologie). Beitr. Entomol. 3 (Sonderh.), 86-162: 103-4.
    1954
    Es gibt keinen Biotop und keine in ihm wohnende Biozönose, die etwas Geschlossenes und etwas Selbständiges oder Unabhängiges, eine Autarkie oder eine Ganzheit für sich darstellten.
    Peus, F. (1954). Auflösung der Begriffe »Biotop« und »Biozönose«. Deutsche Entomol. Z. N.F. 1, 271-308: 295.
    1955
    Die Biozönose ist eine Vergesellschaftung von pflanzlichen und tierischen Lebewesen, die durch ernährungsbiologische Beziehungen zusammengehalten wird, aus verschiedenen Strukturelementen bestehend sich um Produzenten bildet und in physiognomisch einheitlicher Ausprägung ein bestimmtes Gebiet umfaßt. […] Der Begriff ›Biozönose‹ steht oder fällt mit dem Vorhandensein oder Fehlen von produzierenden Elementen
    Szelényi, G. (1955). Versuch einer Kategorisierung der Zoozönosen. Beitr. Entomol. 5, 18-35: 20.
    1959

    Lebensgemeinschaft Biozönose (Bevölkerungssystem von Pflanzen und Tieren)

    Schmithüsen, J. (1959). Allgemeine Vegetationsgeographie: 78.

    1967

    Biozönose, Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren oder von Pflanzen- und Tiergemeinschaften, die durch gegenseitige Abhängigkeit und Beeinflussung in Wechselbeziehungen stehen

    Anonymus (1967). Biozönose. In: Stöcker, F.W. & Dietrich, G. (eds.). Brockhaus ABC Biologie, 109-110: 109.

    1967

    Lebensgemeinschaft Biozönose Phytozönose Zoozönose + Umwelt Habitat = Lebensstätte, Wuchsort Biotop

    Haase, G. (1967). Zur Methodik großmaßstäbiger landschaftsökologischer und naturräumlicher Erkundung. In: Neef, E. (ed.). Probleme der landschaftsökologischen Erkundung und naturräumlichen Gliederung, 35-128: 72.

    1972
    Die Biozönose ist kein System in sich, sondern ein Teilsystem im Ökosystem.
    Stugren, B. (1972/86). Grundlagen der allgemeinen Ökologie: 77.
    1982

    biocoenosis A community or natural assemblage of organisms; often used as an alternative to ecosystem but strictly it is the fauna/flora associations per se excluding physical aspects of the environment; biocenosis; life assemblage; biocenose, biocoenose; cf. thanatocoenosis.

    Lincoln, R.J., Boxshall, G.A. & Clark, P.F. (1982). A Dictionary of Ecology, Evolution and Systematics: 32.

    2001
    Eine Biozönose ist eine Lebensgemeinschaft mit einer Artenzusammensetzung, die sich an einem Ort infolge ähnlicher Ansprüche ihrer Arten an abiotische und biotische Verhältnisse einstellt. Gegenseitige Beziehungen (Nahrungsketten, mutualistische Beziehungen u.a.) sind zumindest für einen Teil der Arten vorhanden. Typisierbare Eigenschaften in bezug auf Struktur, Konnexe, Verbreitung u.a. existieren. Die bestehenden Nahrungsketten und Nahrungsnetze beschränken sich nicht ausschließlich auf die Biozönose, sondern haben hier ihren oder einen Schwerpunkt
    Kratochwil, A. & Schwabe, A. (2001). Ökologie der Lebensgemeinschaften. Biozönologie: 92.
    2011

    Eine Biozönose ist die Gesamtheit der Organismen verschiedener Arten in einer lokalen Einheit, insbesondere insofern sie miteinander interagieren oder sogar ein System von wechselseitig voneinander abhängigen Populationen, d.h., oberhalb der Ebene der Organismen, ein organisiertes System zweiter Ordnung bilden.

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, vol. 1: 320.

Moss, C.E. (1910). The fundamental units of vegetation: historical development of the concepts of plant association and the plant formation. New Phytol. 9, 18-53.

Reise, K. (1980). Hundert Jahre Biozönose. Die Evolution eines ökologischen Begriffes. Naturwiss. Rundsch. 33, 28-335.

McIntosh, R.P. (1985). The Background of Ecology.

Trepl, L. (1987). Geschichte der Ökologie

Looijen, R.C. & van Andel, J. (1999). Ecological communities: conceptual problems and definitions. Perspectives in Plant Ecology, Evolution and Systematics 2, 210-222.

Kratochwil, A. & Schwabe, A. (2001). Ökologie der Lebensgemeinschaften. Biozönologie.

Jax, K. (2002). Die Einheiten der Ökologie.