Result of Your Query

A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Z

culturecultura (lat.); culture (fr.); Kultur (ger.)

  • Culture is the world that is on the one side collectively created, passed on and expanded by living beings of a specific type (»humans«), and that on the other side provides guidelines for them, while allowing the possibility of self-imposed goals and thus enabling the deviation from (naturally) predetermined objectives. In order to produce culture, living beings need to be capable of organizing their actions systematically, consciously and purposefully according to a goal different from the biological objectives of self-preservation and reproduction. (HWB 2011) 
    culture Open Slideshow
    -45 (BC)

    cultura […] animi philosophia est

    Cicero, Tusculanae disputationes 2, 13.

    1675

    Sic igitur prima hominum stirps sat mature status naturalis incultum exuit, postquam DEO docente usum earum rerum, quas tetigimus, percepisset; quæ non solum vitæ humanæ cumprimis sunt necessariæ, sed & instrumenti vicem subeunt cætero vitæ cultui parando. Quod autem longo post tempore minus culturæ apud quosdam populos deprehensum est, quam apud primos istos homines, eorumque sobolem jam fuit, alicubi quidem causa fuit regionis, quam sortiti sunt, infelicitas.

    Pufendorf, S. (1675). De statu hominum naturali (Dissertatio academica X). In: Dissertationes Academicæ selectiores, 582-632: 596; cf. Niedermann, J. (1941). Kultur. Werden und Wandlungen des Begriffes und seiner Ersatzbegriffe von Cicero bis Herder: 168-9.

    1684

    Homini cultura sui est necessaria

    Pufendorf, S. (1672/84). De jure naturæ et gentium (Berlin 1998): 163.

    1686

    Altero modo statum hominis naturalem consideravimus, prout opponitur illi culturæ, quæ vitæ humanæ ex auxilio, industria, et inventionis aliorum hominum propria meditatione et ope, aut divino monitu accessit [Auf eine zweite Weise haben wir den Naturzustand des Menschen betrachtet, insofern er jener Kultur gegenübergestellt wird, die zu dem menschlichen Leben aus dem Beistand, der Rührigkeit und den Erfindungen der anderen Menschen durch eigenes Nachdenken und Vermögen oder durch göttliche Anleitung hinzugekommen ist.]

    Pufendorf, S. (1686). Eris Scandica: 219; cf. Hirsch, E. (1925). Der Kulturbegriff. Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 3, 398-400; transl. by Rauhut, F. (1953). Die Herkunft der Worte und Begriffe »Kultur«, »Zivilisation« und »Bildung«. German.-roman. Monatsschr. N.F. 3, 81-91: 83.

    1784-91
    Die Cultur eines Volkes ist die Blüthe seines Daseyns, mit welcher es sich zwar angenehm, aber hinfällig offenbaret
    Herder, J.G. (1784-91). Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (SW, vol. 13-14, ed. Suphan, Berlin 1887-1909): II, 147.
    1784-91
    Kette der Kultur
    Herder, J.G. (1784-91). Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (SW, vol. 13): 215.
    1784
    Denn die Idee der Moralität gehört noch zur Cultur

    Kant, I. (1784). Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht (AA, vol. VIII, 15-31): 26 (7th sentence).

    1790/93
    Die Hervorbringung der Tauglichkeit eines vernünftigen Wesens zu beliebigen Zwecken überhaupt (folglich in seiner Freiheit) ist die Cultur
    Kant, I. (1790/93). Kritik der Urteilskraft (AA, vol. V, 165-485): 431.
    1795
    Die Kultur, weit entfernt, uns in Freiheit zu setzen, entwickelt mit jeder Kraft, die sie in uns ausbildet, nur ein neues Bedürfniß, die Bande des physischen schnüren sich immer beängstigender zu, so daß Furcht, zu verlieren, selbst den feurigen Trieb nach Verbesserung erstickt, und die Maxime des leidenden Gehorsams für die höchste Weisheit des Lebens gilt

    Schiller, F. von (1795). Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen (NA, vol. 20, 309-412): 320 (5th letter).

    1799

    Daher ist nichts dem epischen Geiste in so hohem Grade zuwider als die bloße Cultur. Denn sie ist nichts Selbstständiges, eine bloße unbestimmte Tauglichkeit zu allem Möglichen; keine Kraft, ein bloßer Besitz; nichts Lebendiges ein todter Schatz, der, wenn er Nutzen stiften soll, erst gebraucht werden muß. 

    Humboldt, W. von (1799). Aesthetische Versuche Erster Theil. Ueber Göthes Hermann und Dorothea: 333f. (GS, vol. 2, Berlin 1904, 113-323): 304f. (cp. XCV).
    1866
    Die freie Concurrenz der Menschen, welche als Freihandel, Freizügigkeit etc. alle unsere Culturthätigkeit hebt, alle unsere Culturerzeugnisse veredelt, ist in der That nichts Anderes, als die natürliche Züchtung im Kampfe um das Dasein
    Haeckel, E. (1866). Generelle Morphologie der Organismen, 2 vol.: II, 238.
    1871
    Culture, or civilization [...] is that complex whole which includes knowledge, belief, art, law, morals, customs, and any other capabilities and habits acquired by man as a member of society
    Tylor, E.B. (1871). Primitive Culture: 1.
    1899/1926
    das bloße Vorhandensein von Psychischem macht, weil seelisches Leben als solches auch als Natur zu betrachten ist, eben noch nicht das Kulturobjekt aus, und daher ist es zur Definition des Kulturbegriffs nicht zu verwenden
    Rickert, H. (1899/1926). Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft (Stuttgart 1986): 44.
    1904
    Der Begriff der Kultur ist ein Wertbegriff. Die empirische Wirklichkeit ist für uns ›Kultur‹, weil und sofern wir sie mit Wertideen in Beziehung setzen
    Weber, M. (1904). Die »Objektivität« sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis (Gesammelte Aufsätze zur Wissenschafslehre, Tübingen 1988, 146-214): 175.
    1904
    Das, was den Menschen so hoch über die Thiere, auch die nächst verwandten Säugethiere, erhebt, und was seinen Lebenswerth unendlich erhöht , ist die Cultur, und die höhere Entwickelung der Vernunft, die ihn zur Cultur befähigt. Diese ist aber größtentheils nur Eigenthum der höheren Menschenrassen und bei den niederen nur unvollkommen oder gar nicht entwickelt. Diese Naturmenschen (z.B. Weddas, Australneger) stehen in psychologischer Hinsicht näher den Säugethieren (Affen, Hunden), als dem hochcivilisirten Europäer; darum ist auch ihr individueller Lebenswerth ganz verschieden zu beurtheilen

    Haeckel, E. (1904). Die Lebenswunder: 449f.

    1912
    Wir fühlen heute aber, daß Kultur über diesem allem steht, daß wir unter Kulturentwicklung etwas anderes verstehen als diesen oder irgend einen solchen biologischen Prozeß, etwas anderes eben als die Ausweitung unserer Lebensmöglichkeiten und die Formung und Gestaltung ihrer Notwendigkeiten und Nützlichkeiten unter seinen Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten. Wir fühlen, sie ist in den Entfaltungen dieses naturalen Stromes nicht enthalten, wir können sie aus ihnen niemals verstehen, nicht darin finden. Ja, sie beginnt erst in gewissem Sinne, wo dessen unmittelbare Einwirkungen aufhören, wo die Gestaltung unseres Daseins durch Zielsetzungen anfängt, die in biologischem Sinne über- oder unzweckmäßig sind, die sich aus den Gesichtspunkten der Fortexistenz und des besseren Versorgtseins unseres naturalen Lebens nicht ableiten lassen und aus dem biologischen Eingestelltsein der Menschen in die Umwelt nicht ergeben.

    Weber, A. (1912). Der soziologische Kulturbegriff (Gesamtausgabe, vol. 8. Schriften zur Kultur- und Geschichtssoziologie (1906-1958), Marburg 2000, 60-75): 67.

    1917
    Omnis cultura ex cultura
    Lowie, R.H. (1917). Culture and Ethnology: 66; not in Rivers, W.H.R. (1914). Kinship and Social Organization.
    1920/22
    Der ›Naturzustand‹, in dem nur die Lebenstriebe frei walten und das Leben sich ungehemmt auslebt, ist überall dem Kulturzustand entgegengesetzt
    Rickert, H. (1920/22). Die Philosophie des Lebens: 165.
    1923/48
    [W]e can approximate what culture is by saying it is that which the human species has and other social species lack
    Kroeber, A.L. (1923/48). Anthropology: 253.
    1924
    Nicht er [Anm.: der Mensch] allein hat und schafft ›Kultur‹: bei richtiger Blickeinstellung wird er erkennen, daß jeder Organismus seine ›Kultur‹ hat

    Bronsart, H. von (1924). Die Lebenslehre der Gegenwart. Einführung in die Objektive Philosophie: 75.

    1925
    [C]ulture includes all behavior patterns acquired through social contacts, i.e., by imitation or tuition
    Hart, H. & Pantzer, A. (1925). Have subhuman animals culture? Amer. J. Sociol. 30, 703-709: 705.
    1927

    Die menschliche Kultur – ich meine all das, worin sich das menschliche Leben über seine animalischen Bedingungen erhoben hat und worin es sich vom Leben der Tiere unterscheidet

    Freud, S. (1927). Die Zukunft einer Illusion (Gesammelte Werke, vol. 14, Frankfurt/M. 1999, 323-380): 326.
    1928
    [A]lle spezifisch menschliche, d.h. auf Irreales gerichtete und mit künstlichen Mitteln arbeitende Tätigkeit, der letzte Grund für das Werkzeug und dasjenige, dem es dient: die Kultur
    Plessner, H. (1928). Die Stufen des Organischen und der Mensch (Berlin 1975): 311.
    1930
    Culture comprises inherited artifacts, goods, technical processes, ideas, habits and values. […] Culture is […] an instrumental reality which has come into existence to satisfy the needs of man in a manner far surpassing any direct adaptation to the environment
    Malinowski, B. (1930). Culture. In: Seligman, E.R.A. (ed.). Encyclopaedia of the Social Sciences, vol. 3, 621-645: 621; 645.
    1938
    Kultur ist die Schöpfung des Menschen, die er der […] Natur entgegensetzt
    Sombart, W. (1938). Vom Menschen. Versuch einer geisteswissenschaftlichen Anthropologie: 77.
    1940/62
    An genau der Stelle, wo beim Tier die ›Umwelt‹ steht, steht [...] beim Menschen die Kulturwelt
    Gehlen, A. (1940/62). Der Mensch: 38.
    1940/62
    Kultur soll uns sein: der Inbegriff der vom Menschen tätig, arbeitend bewältigten, veränderten und verwerteten Naturbedingungen, einschließlich der bedingteren, entlasteten Fertigkeiten und Künste, die auf jener Basis erst möglich werden
    Gehlen, A. (1940/62). Der Mensch: 39.
    1941
    Tierischer Gattungsinstinkt hätte nie eine Kultur hervorbringen können
    Pohlenz, M. (1941). Tierische und menschliche Intelligenz bei Poseidonios. Hermes 76, 1-13: 10.
    1949
    the determinants of culture lie within the stream of culture itself; […] a language, custom, belief, tool or ceremony, is the product of antecedent and concomitant cultural elements and processes. In short, […] culture may be considered, from the standpoint of scientific analysis and interpretation, as a thing sui generis, as a class of events and processes that behaves in terms of its own principles and laws and which consequently can be explained only in terms of its own elements and processes. Culture may thus be considered as a self-contained, self-determined process; one that can be explained only in terms of itself
    White, L.A. (1949). The Science of Culture. A Study of Man and Civilization: xviii.
    1952
    [C]ulture is transmitted through a nongenetic channel. Culture is acquired through learning and teaching, so that the model and the pedagogy are necessary. […] when an experience of an individual is transmitted to the next generation, it is called a culture
    Imanishi 1952; acc. to Hirata, S., Watanabe, K. & Kawai, S. (2001). »Sweet-potato washing« revisited. In: Matsusawa, T. (ed.). Primate Origins of Human Cognition and Behavior, 487-508: 488.
    1955/76
    Wir sind einmal Erzeuger der Kultur. Sodann aber durch Rückwirkung auch von ihr Erzeugte
    Landmann, M. (1955/76). Philosophische Anthropologie. Menschliche Selbstdeutung in Geschichte und Gegenwart: 185.
    1959
    Culture […] is a class of things and events, dependent on symboling, considered in an extrasomatic context
    White, L.A. (1959). The concept of culture. Amer. Anthropol. 61, 227-251: 234.
    1961
    culture is an adaptive mechanism supplemental to, but not incompatible with biological adaptation
    Dobzhansky, T. (1961). Man and natural selection. Amer. Sci. 49, 285-299: 286; cf. id. & Montagu, M.F.A. (1947). Natural selection and the mental capacities of mankind. Science 105, 587-590: 587; id. (1958). Evolution at work. Science 127, 1091-1098: 1097.
    1961
    Wie die Kultur nichts wäre ohne den Menschen, so wäre auch der Mensch nichts ohne die Kultur
    Landmann, M. (1961). Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur: 20.
    1966
    Without men, no culture, certainly; but equally, and more significantly, without culture, no men. We are, in sum, incomplete or unfinished animals who complete or finish ourselves through culture
    Geertz, C. (1966). The impact of the concept of culture on the concept of man (The Interpretation of Cultures, New York 1973, 33-54): 49.
    1966
    [C]ulture is best seen not as complexes of concrete behavior patterns – customs, usages, traditions, habit clusters – as has, by and large, been the case up to now, but as a set of control mechanisms – plans, recipes, rules, instructions (what computer engineers call ›programs‹) – for the governing of behavior. […] man is precisely the animal most desperately dependent upon such extragenetic, outside-the-skin control mechanisms, such cultural programs, for ordering his behavior
    Geertz, C. (1966). The impact of the concept of culture on the concept of man (The Interpretation of Cultures, New York 1973, 33-54): 44.
    1969

    Mankind is unique in the living world in possessing culture. Culture is a store of information and a set of behavior patterns, transmitted by instruction and learning, by example and imitation. The central role in the transmission of culture belongs not to genes but to human symbolic languages.

    Dobzhansky, T. (1969). Evolution of mankind in the light of population genetics. Proc. XII. Internt. Congr. Genetics 3, 281-292: 281.

    1969
    Only man has developed culture
    Hull, D. (1969). What philosophy of biology is not. Synthese 20, 157-184: 163.
    1971
    [C]ultures are behavioural variants induced by social modification, creating individuals who will in turn modify the behaviour of others
    Kummer, H. (1971). Primate Societies: 13.
    1975
    ›[C]ulture‹ [...] is a mode of life which has become behavioral trait that is acquired, shared, socially inherited, and fixed among the members belonging to the same society group
    Kawai, M. (1975). Precultural behavior of the Japanese monkey. In: Kurth, G. & Eibl-Eibesfeldt, I. (eds.). Hominisation und Verhalten, 32-55: 34.
    1976
    while we may tend to behave in ways that maximize our fitnesses culture enables us to do other important things as well. It would therefore be a serious mistake to suggest or imply that all kinds of human behavior can best be interpreted in terms of inclusive fitness. […] I see no reason to believe that culture can be reduced to a purely biological explanation
    Durham, W.H. (1976). The adaptive significance of cultural behavior. Human Ecology 4, 89-121: 105.
    1978
    The genes hold culture on a leash. […] Human behavior – like the deepest capacities for emotional response which drive and guide it – is the circuitous technique by which human genetic material has been and will be kept intact. Morality has no other demonstrable ultimate function
    Wilson, E.O. (1978). On Human Nature: 167.
    1980
    unter Kultur sollte man sich etwas mehr vorstellen als nur Kartoffelwaschen
    Hediger, H. (1980). Tiere verstehen. Erkenntnisse eines Tierpsychologen: 296.
    1980
    By culture I mean the transfer of information by behavioral means, most particularly by the process of teaching and learning
    Bonner, J.T. (1980). The Evolution of Culture in Animals: 10.
    1985
    Culture is information capable of affecting individual’s phenotypes which they acquire from other conspecifics by teaching or imitation
    Boyd, R. & Richerson, P.J. (1985). Culture and the Evolutionary Process: 33.
    1989
    Culture is the ongoing product of the evolved psyches of individual humans living in groups
    Tooby, J. & Cosmides, L. (1989). Evolutionary psychology and the generation of culture, part 1. Ethol. Sociobiol. 10, 29-49: 29.
    1989
    Kultur umfaßt im Gegensatz zu Natur alles, was dem menschlichen Handeln entspringt
    Tenbruck, F.-H. (1989). Die kulturellen Grundlagen der Gesellschaft: 15.
    1997
    [In kultureller Einstellung gilt:] Der Mensch nimmt seiner lebensgeschichtlichen Determination ungeachtet dieser gegenüber eine gewisse Distanz ein. Er hat neben dem Lebensdienlichen auch anderes im Auge. Er ist dazu jedenfalls imstande. Er vermag sich den Ansprüchen des Lebens gegenüber souverän zu verhalten. […] Die Lebensbelange sind nachrangig […]; sie sinken dazu herab, Träger eines Überbaus zu sein
    Flach, W. (1997). Grundzüge der Ideenlehre. Die Themen der Selbstgestaltung des Menschen und seiner Welt, der Kultur: 62.
    1997
    Die Kultur beginnt genau dort, wo der Mensch zum ersten Mal seinen Organismus überschreitet, und sich eine neue Welt zwischen den Individuen aufbaut, eine Welt der materiellen Zeichen und Geräte, die fortan die Außenwelt seines Handelns wie die Innenwelt seines Denkens und Fühlens, seines Erlebens und Strebens prägen wird
    Schwemmer, O. (1997). Die kulturelle Existenz des Menschen: 30.
    1998
    [Culture is] an emergent phenomenon arising from sexual competition among vast numbers of individuals pursuing different mating strategies in different mating arenas
    Miller, G.F. (1998). How mate choice shaped human nature: a review of sexual selection and human evolution. In: Crawford, C.B. & Krebs, D. (eds.). Handbook of Evolutionary Psychology. Ideas, Issues, and Applications, 87-129: 118.
    1998
    die Kultur die wahre Natur des Menschen, seine spezifische Weise der Anpassung an die Welt, in die er sich hineinentwickelt hat, nicht Unnatur, nicht Gegennatur, sondern Eigennatur unserer Spezies
    Markl, H. (1998). Zur fortwirkenden Naturgeschichte des Menschen. Merkur 52, 564-581: 565.
    2001
    Culture is a way of life shared by the members of one group but not necessarily with the members of other groups of the same species. It covers knowledge, habits, and skills, including underlying tendencies and preferences, derived from exposure to and learning from others. Whenever systematic variation in knowledge, habits, and skills between groups cannot be attributed to genetic or ecological factors, it is probably cultural. The way individuals learn from each other is secondary, but that they learn from each other is a requirement. Thus, the ›culture‹ label does not apply to knowledge, habits, or skills that individuals readily acquire on their own
    Waal, F. de (2001). The Ape and the Sushi Master: 31.
    2003
    [O]ur definition of culture […:] a set of behaviors learned from group members and not genetically transmitted, mainly independent from ecological conditions, and shared between members of some specific groups
    Boesch, C. (2003). Is culture a golden barrier between human and chimpanzee? Evolut. Anthropol. 12, 82-91: 89.
    2004
    [Kultur ist] ein Gewebe von vergegenständlichten Begriffen im Zustand einer relativen Autonomie
    Eibl, K. (2004). Animal poeta. Bausteine der biologischen Kultur- und Literaturtheorie: 216.
    2011

    Kultur ist die Welt, die Lebewesen eines bestimmten Typs (»Menschen«) einerseits kollektiv hervorbringen, tradieren und akkumulieren und die ihnen andererseits und umgekehrt Handlungsorientierungen gibt und dabei die Möglichkeit des Setzens von eigenen individuellen Zielen einschließt, also eine Distanzierung von (natürlich) vorgegebenen Zwecken ermöglicht. Zur Kultur sind demnach solche Wesen befähigt, die in der Lage sind, ihr Handeln systematisch, bewusst und begründet nach anderen Zielen auszurichten als den biologischen Zwecken der Selbsterhaltung und Fortpflanzung.

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, vol. 2: 340.

Bonner, J.T. (1980). The Evolution of Culture in Animals (ger. Kultur-Evolution bei Tieren, Hamburg 1983).

Mundinger, P.C. (1980). Animal cultures and a general theory of cultural evolution. Ethol. Sociobiol. 1, 183-223.

Lumsden, C.J. & Wilson, E.O. (1981). Genes, Mind and Culture. The Coevolutionary Process.

Boyd, R. & Richardson, P.J. (1985). Culture and the Evolutionary Process.

Galef, B.G. Jr. (1992). The question of animal culture. Human Nature 3, 157-178.

Wrangham, R.W., McGrew, W.C., Waal, F.B.M. de & Heltne, P.G. (eds.) (1994). Chimpanzee Cultures.

McGrew, W.C. (1998). Culture in nonhuman primates? Annu. Rev. Anthropol. 27, 301-328.

Waal, F. de (2001). The Ape and the Sushi Master (ger. Der Affe und der Sushimeister, München 2002).