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irritabilityirritabilitas (lat.); Reizbarkeit (ger.)

  • The capacity of being excited to vital action (e.g. motion, contraction, nervous impulse, etc.) by the application of an external stimulus: a property of living matter or protoplasm in general, and characteristic in a special degree of certain organs or tissues of animals and plants, esp. muscles and nerves. (OED)
    perception
    1654

    Generalis hujus rei ratio est, quia partes omnes sensitivae (quarum in numero vesicula habetur, utpote nervulum è sexto pari fortita) sunt irritabiles […] irritatione aliunde factâ opus habent; quae tamen, fine eoram cum ventriculo & intestinis consensu, nunquam evenerit. Ideóque istiusmodi per consensum irritabilitas (ut sic dicam ) haud frustrà illis concessa est.

    Glisson, F. (1654). De anatomia hepatis: 184; 400.

    1752

    [Denjenigen Teil des menschlichen Körpers, welcher durch ein Berühren von außen kürzer wird, nenne ich reizbar [...]. Empfindlich nenne ich einen solchen Teil des Körpers, dessen Berührung sich die Seele vorstellet; und bei den Tieren, von deren Seele wir nicht so viel erkennen können, nenne ich diejenigen Teile empfindlich, bei welchen, wenn sie gereizet werden, ein Tier offenbare Zeichen eines Schmerzes oder einer Unruhe zu erkennen gibt.

    Haller, A. von (1752). De partibus corporis humani sensibilibus et irritabilibus (Germ. Von den empfindlichen und reizbaren Teilen des menschlichen Körpers; Leipzig 1922): 14.]

    1753

    die Reizbarkeit der muskulösen Fiber

    Anonymus (1753). Göttingen. Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen 2 (107. St.), 961-962: 962; cf. Müller, G.A. (1753). Betrachtungen über die Art und Weise der Mitwürckung derer Nerven zu denen mußkulösen Zusammenziehungen: 60.

    1754

    die Muskeln sich, wegen ihrer Reitzbarkeit zusammenziehen

    Kästner, A.G. (1754). [Zusatz]. In: id. (ed.). Julius Bernhards von Rohr Physikalische Bibliothek, 496-498: 498.

    1761

    Reitzbarkeit und Empfindlichkeit der Theile des menschlichen Leibes

    Hirzel, H.C. (transl.) (1761). Herrn Albrechts von Haller Vertheidigung gegen die Einwürfe welche Herr Anton von Haen wider die Lehre von der Reitzbarkeit und Empfindlichkeit der Theile des menschlichen Leibes, vorgetragen.

    1767

    Empfindlichkeit und Reitzbarkeit der thierischen Theile

    Krausen, C.C. (transl.) (1767). Versuch über die Empfindlichkeit und Reitzbarkeit der thierischen Theile, von W. von Doeveren.

    1795

    thierische Electricität und Reizbarkeit

    Pfaff, C.H. (1795). Über thierische Electricität und Reizbarkeit: 26.

    1796
    Diese Eigenschaft tierischer Organe, daß sie sich durch eine äußere Ursache bestimmen lassen, ihren gegenwärtigen Zustand durch sich selbst zu verändern, heißt Reizbarkeit.
    Reil, J.C. (1796). Von der Lebenskraft (Leipzig 1910): 46
    1842

    Reizbarkeit ist überhaupt die Eigenschaft eines Körpers, durch Einwirkung einer Ursache zur Entwicklung einer mechanischen oder chemischen Bewegung veranlaßt zu werden, deren Richtung, Kraft, Grösse, Form und Dauer nicht einfach den einwirkenden Ursachen entspricht

    Lotze, H. (1842). Leben. Lebenskraft (Kleine Schriften, vol. 1, Leipzig 1885, 139-220): 166.

    1858
    Die Reizbarkeit ist […] eine Eigenschaft und demnach ein Kriterium jeder lebenden Zelle und jedes lebenden Zellenderivates, nicht blos einzelner bevorzugter oder höher organisirter Theile, wie etwa der Nerven, der Muskeln oder des Eies. Diese Eigenschaft äussert sich dadurch, dass das lebende Element (die vitale Einheit) durch Einwirkungen, welche ihm von aussen d.h. entweder von anderen Elementen oder Theilen desselben Organismus, oder von ganz fremden Körpern her zukommen, zu gewissen Thätigkeiten (Actionen, Reactionen) bestimmt werden kann
    Virchow, R. (1858). Reizung und Reizbarkeit. Arch. patholog. Anat. 14, 1-65: 7.
    1909
    die Reizbarkeit [ist] überhaupt nicht von dem Begriffe des Lebens zu trennen
    Wagner, A. (1909). Geschichte des Lamarckismus: 42.
    1975
    Reizbarkeit =def. Eigenschaft lebender Systeme, auf physikochemische Einwirkungen biologisch zu reagieren
    Möller, H.-J. (1975). Die Begriffe „Reizbarkeit“ und „Reiz“: 92.

Rothschuh, K.E. (1958). Vom Spiritus animalis zum Nervenaktionsstrom. In: Physiologie im Werden (Stuttgart 1969, 111-138).

Rudolph, G. (1964). Hallers Lehre von der Irritabilität und Sensibilität. In: Rothschuh, K.E. (ed.). Von Boerhaave bis Berger, 14-35.

Möller, H.-J. (1975). Die Begriffe „Reizbarkeit“ und „Reiz“.