[Es] muss der zweite Blick auf mögliche Kohärenzen zwischen Strukturen gerichtet sein, die einer beliebigen Kombination von Einzelmerkmalen entgegenwirken. Dazu gehören auch [die] architektonischen bzw. physikalischen Zwänge, sowie die Rekrutierung alter Strukturen für neue Merkmale, alles Aspekte, die natürlich seit langem bekannt sind (z.B. Seilacher 1970). So kann z.B. die unterschiedliche Entstehungsweise von Antennenherzen nur unter Berücksichtigung der verschiedenartigen Rekrutierung von Muskeln mit zuvor anderer Funktion verstanden werden (Pass 2000). Ich möchte diesen Aspekt der Kausalen Morphologie als Kohärenzmorphologie bezeichnen. Dabei geht es also um die Aufdeckung von Kohärenz, die zwischen den Elementen des strukturellen und funktionellen Netzwerks eines Organismus bestehen, und die entweder genetisch (und epigenetisch) verankert oder historisch bzw. architektonisch bedingt sein kann. Funktionsmorphologie und Kohärenzmorphologie wären dann die zwei Seiten der Medaille der Kausalen Morphologie.
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coherence morphologyKohärenzmorphologie (ger.)
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The part of morphology dealing with the structural and functional coherence of body parts.
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Richter, S. (2007). Aufgaben einer Evolutionären Morphologie im 21. Jahrhundert. In: Wägele, J.W. (ed.). Höhepunkte der zoologischen Forschung im deutschen Sprachraum, 49-57: 55.