Das geistige Leben, die Seele, erkennt man nur aus den Thätigkeitsäusserungen, wie das Leben selbst; die naturwissenschaftliche Forschung, die eben so weit von roher Empirie als von abstracter Naturanschauung fern steht, ist daher auch hier einzig competent, sie liefert uns bestimmte Bilder der Seelenthätigkeiten im Einzelnen und in der Gesammtheit, sie deckt im Thierreiche die mannigfaltigsten Beziehungen zum Menschen auf, sie giebt dem Menschen die rechte Stelle im Thierreiche, in der Welt überhaupt an und weist sowohl seine innige Gemeinschaft mit dem Thiere als seine absolute Sonderstellung nach.
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human uniquenessSonderstellung (ger.)
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Man’s unique place in nature due to his incomparable capacities.
- 1858
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Gerlach, A.C. (1858). Die Seelenthätigkeit der Thiere an sich und im Vergleich zu denen der Menschen (lecture on October 15, 1858). Magazin für die gesammte Thierheilkunde 24, 129-172: 139.
- 1858
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[Es] zeigt sich, dass der Mensch, gegenüber dem mit ausgezeichneter Entwicklung einzelner Werkzeuge zur Befriedigung seiner Bedürfnisse begabten Thiere, nicht allein wie dieses sein Genus, sondern nebst dem eine scharf gesonderte Individualität repräsentirt mit einem Antlitze, welches der Spiegel der Seele heisst, mit kunstfertigen Extremitäten, wie sie kein Thier aufzuweisen hat, mit einem Gehirne, dessen überwiegende Masse schon durch solche Extremitäten gegeben ist, die noch heranwächst durch Beigabe jenes Antheils, der seinen durchdringenden Verstand enthält und ihn über diesen hinaus zur Reflexion befähigt, mittelst welcher er eine Begriffswelt schafft und in dieser mittelst der Sprache verkehrt. Bei all dieser Sonderstellung entäussert er sich jedoch nicht einer innigen Gemeinschaft mit dem Thiere und er leibt und lebt mit diesem unter wesentlich gleichen Bedingungen, kraft des gleichen Spieles immanenter und mitgetheilter Kräfte, worüber die Physik und Chemie Aufschluss geben.
Rokitansky, C. (1858). Zur Orientirung über Medicin und deren Praxis (lecture on May 31, 1858). Zeitschrift der kaiserl. königl. Gesellschaft der Ärzte zu Wien 14 (appendix to nr. 23), 1-8: 2.
- 1864
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It has been said that the distinction of individuals extends only to domestic animals, that in other animals there exist no peculiarities by which we can distinguish the individuals, and I have even lately seen some religious tracts in which this assertion is used as a proof of the exceptional position of man in creation. Every taxidermist at any museum can easily refute such an assertion
Vogt, C. (1864). Lectures on Man. His Place in Creation, and in the History of the Earth (ed. by J. Hunt): 402-3.
- 1876
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We can still maintain the isolation, the uniqueness, of man in the physical creation. But even this fondly-cherished idea falls before the next assault of science.
Lightfoot, J.B. (1876). The meanness and the greatness of man. In: Cambridge Sermons, London 1890, 229-247: 235.
- 1885
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[Es gilt,] dass nach neuester Erkenntniss aller Wahrscheinlichkeit der Mensch sich sogar aus dem Thiere entwickelt hat. Da sehen wir von der niedrigsten Stufe der Thiere bis zu den Menschen hinauf auch die Entwicklung der Vernunft mit der Entwicklung des leiblichen Organismus gleichen Schritt einhalten. Diese Thatsache spricht nun nicht nur gegen die Sonderstellung des Menschen allein, sondern auch gegen die Besonderheit des Bewusstseins gegenüber dem Stofflichen!! Wenn wir hier bei dem primitiven Organismus die ersten Spuren der Vernunft, nach Darwin sogar bei Pflanzen schon die ersten Spuren der Empfindung und je nach dem Grade der Entwicklung immer kräftiger das vernünftige Handeln auftreten sehen, so zeigt sich doch unverkennbar die Vernunft als Product organischer Entwicklung!Stern, M.L. (1885). Philosophischer und naturwissenschaftlicher Monismus. Ein Beitrag zur Seelenfrage: 264.
- 1887
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[Es] nimmt der Mensch in seiner ganzen Vorfahrenschaft eine Sonderstellung ein gegen die gesammte Thierwelt […;] die vor der Herstellung dieses Organisationstypus [des Menschen] vorausgehende Entwickelung [ist] ohnedies eine abgesonderte und von allen andern verschiedene, sie ist aber zugleich, möchte man sagen, eine verdienstlose, weil sie ohne die Möglichkeit einer Abzweigung fortgeht und dem Urwesen in seiner Veranlagung ein- für allemal mitgetheilt ist. Der letztere Fall würde für die ganze Vorfahrenschaft des Menschen eintreten, wenn man für alle Gattungen von Geschöpfen besonders veranlagte Urwesen geschaffen denkt. Eine Sonderstellung würde dann der Mensch auch haben, aber freilich alle übrigen Geschöpfe in ihrer Art nicht weniger. Und jede Gattung von Geschöpfen mit Einschluß des Menschen verdankte ihre Sonderstellung ausschließlich der ihrem besonderen Urkeime mit auf den Weg gegebenen Anlage und wäre außerdem vor aller Blutsverwandtschaft mit andern Gattungen bewahrt.Snell, K. (1887). Vorlesungen über die Abstammung des Menschen (ed. by. R. Seydel): 152.
- 1920
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Alle Versuche, dem Menschen eine Sonderstellung im Sinne einer von den übrigen Organismen unsres Planeten verschiedenen Herkunft oder „Schöpfung“ zuzuweisen, können vor dem Richterstuhl der Wissenschaft nicht bestehen und entspringen zum großen Teil, wenn sie hier und da noch auftauchen, unsachlichen oder tendenziösen BestrebungenKlaatsch, H. (1920). Der Werdegang der Menschheit und die Entstehung der Kultur: 1.
- 1922
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Ist die Naturwissenschaft mit ihrer schroffen Leugnung einer Sonderstellung des Menschen in der Natur im Rechte? Die Frage muß in dieser Form verneint werden. Wir kennen schon den Fehler, der sich in ihre Rechnung eingeschlichen hat. Es ist die vermeintliche Wesensgleichheit von Mensch und Tier.Alsberg, P. (1922). Das Menschheitsrätsel. Versuch einer prinzipiellen Lösung: 428.
- 1927
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Die Sonderstellung des Menschen kann uns erst deutlich werden, wenn wir den gesamten Aufbau der biopsychischen Welt in Augenschein nehmen.
Scheler, M. (1927). Die Sonderstellung des Menschen. Der Leuchter 8, 161-254: 164; id. (1928). Die Stellung des Menschen im Kosmos (Bonn 1991): 11.
- 1932
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It is in appreciations and judgments of value that our human uniqueness centers.
Everett, W.G. (1932). The Uniqueness of Man: 17.
- 1994
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Wir müssen davon ausgehen, daß auch Affen, Hunde, Katzen usw. denken können, Geist und Bewußtsein besitzen, denn sie zeigen nicht nur bestimmte Verhaltensweisen, die wir bei Menschen durchaus als intelligent oder geistig ansehen, sondern bei diesen Verhaltensweisen sind entsprechende Gehirngebiete in etwa derselben Weise aktiv wie beim Menschen. Die Annahme, daß beim Menschen dann noch irgend etwas „völlig Neues“ hinzukommt, das dann den Geist erzeugt, ist nicht gerechtfertigt […] Die Annahme, die häufig betonte Sonderstellung des Menschen ließe sich anhand von Merkmalen seines Gehirns untermauern, ist nicht richtig
Roth, G. (1994). Ist der Mensch in der Natur etwas Besonderes? Versuch einer Antwort aus Sicht der Hirnforschung. In: Zum Naturbegriff der Gegenwart. Kongreßdokumentation zum Projekt „Natur im Kopf“ Stuttgart, 21.-26. Juni 1993, Bd. 1, 55-73: 72.
- 2006
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humans are as much apart from nature as they are part of it, not free from nature but free in nature […] That humans are a part of nature, if half the truth, is dangerous if taken for the whole because it does not recognize our human uniqueness and responsibility.
Rolston, H. III (2006). Disenchanting the rhetoric: Human uniqueness and human responsibility. Conservation Biology 20, 1576-1578: 1577-8.
- 2013
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we […] find two major features that set us apart: our open-ended ability to imagine and reflect on different situations, and our deep-seated drive to link our scenario-building minds together. It seems to be primarily these two attributes that carried our ancestors across the gap, turning animal communication into open-ended human language, memory into mental time travel, social cognition into theory of mind, problem solving into abstract reasoning, social traditions into cumulative culture, and empathy into morality.
Suddendorf, T. (2013). The Gap. The Science of What Separates Us from Other Animals: 216.
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