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diseaseνοῦσος (gr.); morbus (lat.); maladie (fr.); Krankheit (ger.)

  • A condition of the body, or of some part or organ of the body, in which its functions are disturbed or deranged; a morbid physical condition; ‘a departure from the state of health, especially when caused by structural change’ (Syd. Soc. Lex.). Also applied to a disordered condition in plants. (OED 2011)
    disease
    c. 200

    νόσος ἐστὶ διάθεσις παρὰ φύσιν [morbus constitutio corporis est praeter naturam]

    Galen (c. 200). De symptomatum differentiis liber (Opera omnia, ed. C.G. Kühn, vol. 7, Leipzig 1824, 42-84): 47.

    c. 1050 - 1350
    krancheit
    Middle High German
    1610
    Morbus est affectus corpori contra naturam insidens
    Fernel, J. (1542/1610). Universa medicina: 2, 179.
    1865
    Les malades ne sont au fond que des phénomènes physiologiques dans des conditions nouvelles qu’il s’agit déterminer
    Bernard, C. (1865). Introduction à l’étude de la médecine expérimentale: 346.
    1866
    bestimmte zersetzte Stoffe als Krankheitserreger für gewisse Krankheiten
    Hemmer, M. (1866). Experimentelle Studien über die Wirkung faulender Stoffe auf den thierischen Organismus: 5.
    1938
    Der Begriff der Krankheit im Sinne des II. Buches der Reichsversicherungsordnung ist von Rechtsprechung und Schrifttum übereinstimmend dahin festgelegt, daß man darunter einen regelwidrigen körperlichen oder geistigen Zustand versteht, der entweder Behandlungsbedürftigkeit oder Arbeitsunfähigkeit oder beides zur Folge hat
    Schweighäuser, F. (1938). Krankheit im Sinne der reichsgesetzlichen Krankenversicherung. Deutsches Ärztebl. 68, 76-77: 76.
    1941
    morbus acutus; morbus chronicus; morbus longus
    cf. Günther, H. (1941). Geschichtliche Erläuterung der Ausdrücke „akute“ und „chronische“ Krankheit. Sudh. Arch. 34, 105-124.
    1946
    in dem Worte Krankheit [verschlingen] sich Wertbegriffe und Seinsbegriffe immer miteinander [...] ›Krank‹ ist ein allgemeiner Unwertbegriff, der alle möglichen Unwerte umfaßt
    Jaspers, K. (1913/46). Allgemeine Psychopathologie: 655.
    1967
    A disease is the sum of the abnormal phenomena displayed by a group of living organisms in association with a specified common characteristic or set of characteristics by which they differ from the norm for their species in such a way as to place them at a biolocial disadvantage
    Scadding, J.G. (1967). Diagnosis: the clinician and the computer. Lancet 290, 877-882: 877.
    1972
    [Krankheit ist der] Zustand der subjektiven (oder-und) klinischen (oder-und) sozialen Hilfsbedürftigkeit eines Menschen infolge des Verlustes des abestimmten Zusammenwirkens der physischen oder psychophysischen Funktionsglieder des Organismus.
    Rothschuh, K.E. (1972). Der Krankheitsbegriff (was ist Krankheit?). Hippokrates 43, 3-17: 15.
    1975
    the concept of disease may be a basically heterogenous concept standing for a set of phenomena collected together out of diverse social interests, not on the basis of the recognition of a natural type or a common conceptual structure. Disease would then be whatever physicians in a particular society treat, rendering circular the definitions of disease and medicine
    Engelhardt, H.T. Jr. (1975). The concepts of health and disease. In: id. & Spicker, S.F. (eds.). Evaluation and Explanation in the Biomedical Sciences, 125-141: 127.
    1977
    A disease is a type of internal state which is either an impairment of normal functional ability, i.e. a reduction of one or more functional abilities below typical efficiency, or a limitation on functional ability caused by environmental agents
    Boorse, C. (1977). Health as a theoretical concept. Philos. Sci. 44, 542-573: 567; cf. id. (1997). A rebuttal on health. In: Humber, J.M. & Almeder, R.F. (eds.). What is Disease?.
    1982
    A person has a malady if and only if he has a condition, other than his rational beliefs and desires, such that he is suffering, or at increased risk of suffering, an evil (death, pain, disability, loss of freedom or opportunity, or loss of pleasure) in the absence of a distinct sustaining cause
    Culver, C.M. & Gert, B. (1982). Philosophy in Medicine: 81.
    1985
    Krankheit ist der Zustand der subjektiven und/oder klinischen und/oder sozialen Hilfsbedürftigkeit infolge Störung leiblicher, seelischer oder psychosozialer Funktionsglieder des Organismus oder in deren Zusammenwirken.
    Winau, R. (1985). Krankheitsbegriff und Krankheitskonzept. In: Rapp, F. & Schütt, H.-W. (Hg.). Begriffswandel und Erkenntnisfortschritt in den Erfahrungswissenschaften, 131-147: 146.
    1986
    Ein praktikabler Krankheitsbegriff ist in seinem Kern stets ein deontologischer Begriff. Er ist daher bestimmt, auf Zustände angewendet zu werden, die nicht sein sollen, deren Änderung deswegen gerechtfertigt werden kann. Wer einen Zustand als krank bezeichnet, will damit zugleich eine Veränderung dieses Zustandes legitimieren
    Wieland, W. (1986). Strukturwandel der Medizin und ärztlichen Ethik. Philosophische Überlegungen zu Grundfragen einer praktischen Wissenschaft: 41.
    1990
    Krankheit, Störungen im Ablauf der normalen Lebensvorgänge in Organen und Organsystemen durch einen Reiz, der zu einer von der Norm abweichenden vorübergehenden Beeinträchtigung der phys. Funktionen und/oder der psych. Befindlichkeit ggf. auch zu wahrnehmbaren körperl. Veränderungen, im Extremfall zum Tod führt
    Brockhaus. Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden, Bd. 12 (1990): 444.
    1993
    Krankheit ist somit kein bloßes Abweichen von der Norm eines Naturgefüges; sie bleibt vielmehr eingeflochten in des Menschen erlebter und erlittener Existenz. Sie gibt ihm bei allen Risiken auch die Chance zur Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Unter diesem Aspekt wird der Mensch zentral von seiner fragilen Verfassung aus als ›pathische Existenz‹ gedeutet, weil er als ein Ganzes leibhaftig verwurzelt ist in der labilen Natur wie er auch in der rhythmischen Wiederkehr der Zeit sein Leben zu führen hat
    Schipperges, H. (1993). Historische Analyse der Krankheitsforschung. In: Becker, V., Doerr, W. & Schipperges, H. (eds.). Krankheitsbegriff und Krankheitsforschung im Lichte der Präsidialansprachen der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (1897-1992), 1-42: 12.
    1993
    Gesundheit und Krankheit gehen ineinander über; sie sind Prozesse und keine Zustände
    Schipperges, H. (1993). Historische Analyse der Krankheitsforschung. In: Becker, V., Doerr, W. & Schipperges, H. (ed.). Krankheitsbegriff und Krankheitsforschung im Lichte der Präsidialansprachen der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (1897-1992), 1-42: 1.
    1999
    Krankheit gilt [...] weniger als Defekt an einem Mechanismus denn als Antwort eines lebendigen Systems auf die vielfältigen Herausforderungen der Lebenswelt
    Schipperges, H. (1999). Krankheit und Kranksein im Spiegel der Geschichte: 194.
    2011

    Eine Krankheit ist eine (meist episodische) Beeinträchtigung eines Organismus in seiner funktionalen Organisation, die eine Verminderung seiner Fähigkeiten zur Selbsterhaltung oder Fortpflanzung bedingt und die zwar durch einen äußeren Einfluss verursacht sein kann, jedoch in ihrem weiteren Verlauf nicht von einer beständig wirksamen äußeren Ursache abhängt, sondern ein dem Organismus eigener Zustand ist.

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, vol. 2: 290.

Ribbert, H. (1899). Die Lehren vom Wesen der Krankheiten in ihrer geschichtlichen Entwicklung.

Ribbert, H. (1909). Vom Wesen der Krankheit.

Berghoff, E. (1945/47). Entwicklungsgeschichte des Krankheitsbegriffes.

Riese, W. (1953). The Conception of Disease. Its History, its Versions, its Nature.

Diepgen, P., Gruber, G.B. & Schadewaldt, H. (1969). Der Krankheitsbegriff, seine Geschichte und Problematik. In: Büchner, F., Letterer, E. &

Schadewaldt, H. (ed.). Handbuch Allgemeine Pathologie 1: Prolegomena, 1-50.

Rothschuh, K.E. (Hg.) (1975). Was ist Krankheit?

Caplan, A.L., Engelhardt, T. Jr. & McCortney, J.J. (eds.) (1981). Concepts of Health and Diseases.

Leschhorn, I.-E. (1985). Der Gesundheits- und Krankheitsbegriff in der griechischen Antike von Homer bis Demokrit.

Reznek, L. (1987). The Nature of Disease.

Engelhardt, D. von (1995). Der Wandel der Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit in der Geschichte der Medizin. 

Schipperges, H. (1999). Krankheit und Kranksein im Spiegel der Geschichte.

Thagard, P. (1999). How Scientists Explain Disease.