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parasitismparasitisme (fr.); Parasitismus (ger.)

  • A (continuous) interaction between organisms (often of different species) in which one interacting party, the parasite, benefits but the other is harmed. In opposition to a predator, a parasite is usually bound to only one additional organism, its host. Furthermore, parasites characteristically do not kill their host directly, but cause damage to it, for example through subtraction of bodily substances for sustenance. (HWB 2011)
    parasitism
    1611

    [Escorniflerie: f. Feast-smelling; fast eating at (other mens) feasts ; also, base Parasitisme, ieasting, or tale-carrying, for victuals.

    Cotgrave, R. (1611). A French and English Dictionary: Escorniflerie.]

    1647

    [Parasitisme on the one side, and Pride and Usurpation on the other side, that made the house of Lancaster and the Beauforts alias Somersets, all one

    Buck, G. (1647). The History of the Life and Reigne of Richard the Third: 47.]

    1680

    [il est évident que le Parasitisme fut appellé le Grenier, où les Parasites faisoient serrer les Prémices des bleds sacrez

    Marolles, M. de (ed.) (1680). Athenaeus (Neucratites), Les quinze livres des deipnosophistes (2nd-3rd cent. AD): 331.]

    1813

    [Parasitismus. Vermination. The presence of worms or insects on or in the body.

    Young, T. (1813). An Introduction to Medical Literature: 395.]

    1813

    [The propriety of arranging Venenatio (poisoning,) and Parasitismus, among the Ectopiæ, (or displacements,) class V. is not very obvious, even when the title of the class is interpreted, “Mechanical affections independent of the vital powers.”

    Anonymus (1813). [Rev. Young, T. (1813). An Introduction to Medical Literature]. The Edinburgh Medical and Surgical Journal 9, 463-472: 471.]

    1818

    Die allerdings bedeutende Abweichung jener Gattungen von den übrigen Gliedern der genannten Insektenordnungen aber wird eben aus ihrem Schmarotzerleben erklärlich, wenn man erwägt, welche bedeutende Deflexe der vollkommene Parasitismus auch sonst, namentlich bei Dipteren, wozu doch die Nycteribia nebst den Hippobosken ganz unläugbar gehört, herbeiführen kann. […] der beständige Parasitismus bringen diese Familie und Gattung in einen deutlichen Gegensatz mit den übrigen Hemiptera

    Nitzsch, C.L. (1818). Die Familien und Gattungen der Thierinsekten (insecta epizoica). Magazin der Entomologie 3, 261-316: 270; 282.

    1819

    Parasitismus von mikroskopischen Entozoen [im Blut von Mollusken]

    Erman, P. (1819). Wahrnehmungen über das Blut einiger Mollusken (Vorgelesen den 25. April 1816). Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin aus den Jahren 1816-1817, 199-216: 215.

    1825

    l’excessive rareté du parasitisme de cet Arbuste [scil. le gui de chêne] sur le roi de nos forêts

    Guillemin, J.B.A. (1825). Gui. Dictionnaire classique d’histoire naturelle, vol. 7, 585-6: 585.

    1830

    parasitisme

    Candolle, A.P. de (1830). Collections de mémoires servir à l’histoire du règne végétal, sixième mémoire: Sur la famille des Loranthacées.

    1832

    un parasitisme vrai ou faux, externe ou interne, par le simple rapprochement des plantes, ou par la nature des matières qu'elles exhalent.

    Candolle, A.P. de (1832). Physiologie végétale, vol. 3: 1401-2.

    1847

    parasitisme

    Decaisne, J. (1847). Sur le parasitisme des Rhinanthacées.

    1853

    Numerous microscopic Algae deform the cleanness of the stems by their excessive parasitism.

    Johnston, G. (1853). Terra Lindisfarnensis: The Botany of the Eastern Borders: 258 (acc. to OED 2011).

    1864

    Parasitismus

    Frauenfeld, G. von (1864). Das Vorkommen des Parasitismus im Thier- und Pflanzenreiche.

    1877

    Eine festere und wenigstens für den einen Theil nothwendige Beziehung zeigt die nächst höhere Stufe, welche wir passend allein noch als Parasitismus bezeichnen. Sie begreift alle thierischen Parasiten der Pflanzen und alle chlorophylllosen, also nicht selbst assimilirenden pflanzlichen Schmarotzer. Diese Wesen müssen ganz und gar von einem anderen Organismus, dem Wirth, beziehentlich zur Nährpflanze, ernährt werden, ohne dass sie diesem dafür eine Gegenleistung bieten.

    Frank, A.B. (1877). Ueber die biologischen Verhältnisse des Thallus einiger Krustenflechten. Beitr. Biol. Pflanz. 2, 123-200: 196.

    1878

    eine Betrachtung der Erscheinungen des Zusammenlebens ungleichnamiger Organismen, der Symbiose […]. Die bekannteste und exquisiteste Erscheinung der Symbiose ist der vollständige Parasitismus

    Bary, A. de (1878). Ueber Symbiose . Tagebl. 15. Versamml. Deutsch. Naturf. Aerzte 1878, 121-6: 121.

    1879

    Als Parasiten bezeichnen wir, im weitern und eigentlichen Sinne des Wortes, alle diejenigen Geschöpfe, die bei einem lebendigen Organismus Nahrung und Wohnung finden. Nach dieser Definition giebt es nicht bloss pflanzliche und thierische Parasiten (Phytoparasiten und Zooparasiten), sondern auch Parasiten an Pflanzen und an Thieren. […] Das hier hervorgehobene Verhältniss bleibt dasselbe, wenn wir den Begriff des Parasitismus, wie das aus gewissen praktischen Gründen für unsere Zwecke sich empfiehlt, in einem engern Sinne fassen und ihn ausschliesslich auf die bei Thieren schmarotzenden Zooparasiten beschränken.

    Leuckart, (1879). Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten: 3-4.

    1892

    Viel seltener als Parasitismus ist die Symbiose oder das Zusammenleben der Thiere [verschiedener Arten] zu gegenseitigem Nutzen

    Hertwig, R. (1892). Lehrbuch der Zoologie: 133.

    1910

    Der Organismus, der Vorteil von der Gemeinschaft hat, nährt sich fortdauernd auf Kosten des andern […:] Parasitismus

    Dahl, F. (1910). Anleitung zu zoologischen Beobachtungen: 39.

    1922

    Le parasitisme peut être défini la condition de vie normale et nécessaire d’un organisme qui se nourrit aux dépens d’un autre – appelé l’hôte – sans le détruire, comme le fait le prédateur à lʼégard de sa proie

    Caullery, M. (1922). Le parasitisme et la symbiose: 13.

    1937

    [Parasitism is a relationship in which one partner is] an animal, whose environment is formed by another living animal

    Philipchenko, A.A. (1937). [Ecological concept of parasitism]. Uchen. Zapiski Leningr. Gos. Univ. Ser. Biol. 3, 4-14; as in: Dogel, V.A. (1962). General Parasitology: 5.

    1961

    small organism living on or in, and at the expense of, a larger one

    Chandler, A.C. & Read, C.P. (1961). Introduction to Parasitology: 16.

    1963

    Die Unrichtigkeit einer Definition des Parasitismus nach dem Nutzen-Schaden-Prinzip ist auch aus dem Umstand ersichtlich, daß der Parasit oft selbst einem schädigenden Einfluß von seiten seines Wirtes ausgesetzt ist […]. Parasiten sind solche Organismen, denen andere lebende Organismen als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen, wobei sie die Aufgabe der Regulation ihrer Wechselbeziehungen mit der sie umgebenden Außenwelt (teilweise oder ganz) auf ihre Wirte übertragen.

    Dogiel, V.A. (1963). Allgemeine Parasitologie: 3; 5.

    1970

    Der Parasit ist ein Leberwesen, das auf oder in einem Lebewesen anderer Art, dem sogenannten Wirt, vorübergehend oder dauernd lebt – bei ihm wohnt, Nahrung sucht und sich fortpflanzt – und ihn schädigt; diese Form des Zusammenlebens wird als Parasitismus bezeichnet. […] Die Fähigkeit zu schädigen ist ein Wesensmerkmal des Parasiten. Der Parasit besitzt stets pathogene Eigenschaften bzw. die Potenz zur Schädigung. Hierdurch unterscheidet er sich grundsätzlich von den apthogenen Kommensalen, Mutualisten, Symbionten i.e.S. und Phorenten.

    Hiepe, T. (1970). Thesen zum Vortrag über das Wesen des Parasitismus. Angewandte Parasitologie 11, 129-30: 130.

    1970

    [Es] muß festgestellt werden, daß die biologische Definition des Parasitismus hinsichtlich der mit einer Schädigung zusammenhängenden Begriffe neutral gehalten werden sollte. [… ] Parasiten sind Organismen, die andere lebende, ihrer zur Erfüllung der biologischen Funktionen nicht bedürfende Organismen in für den Parasiten spezifischer Weise aktiv oder passiv angehen und sie wiederholt ständig oder vorübergehend als Lebensraum und Nahrungsquelle ausnützen. Dabei werden in diesem phylogenetisch gewordenen, sich entwickelnden und zu anderen Vergesellschaftungsformen fließend, teilweise dynamisch herausdifferenzierten Partnersystem die Wechwelbeziehungen des Parasiten zur Außenwelt direkt oder indirekt, teilweise oder ganz vom Wirt reguliert.

    Gottschalk, C. (1970). Zur Begriffsbestimmung des Parasitismus. Angewandte Parasitologie 11, 164-6: 166.

    1982

    parasitism An obligatory symbiosis between individuals of two different species, in which the parasite is metabolically dependent on the host, and in which the host is typically adversely affected but rarely killed; parasitosis; parasitic.

    Lincoln, R.J., Boxshall, G.A. & Clark, P.F. (1982). A Dictionary of Ecology, Evolution and Systematics: 182.

    1993

    there is no such thing as an unambiguous definition of parasitism, because only common ancestry is unambiguous in biology, and parasites do not represent a monophyletic group

    Brooks, D.R. & McLennan, D.A.  (1993). Parascript. Parasites and the Language of Evolution: 4.

    2011

    Der Parasitismus ist eine (regelmäßige) Interaktion zwischen Organismen (meist verschiedener Arten), aus der ein Interaktionspartner, der Parasit, einen Nutzen zieht, der andere aber einen Schaden davonträgt. Im Unterschied zu einem Räuber ist ein Parasit in der Regel an nur einen anderen Organismus, seinen Wirt, gebunden. Außerdem ist es charakteristisch für einen Parasiten, dass er seinen Wirt nicht unmittelbar tötet, sondern nur schädigt, z.B. durch Entzug von Körpersubstanz zur eigenen Ernährung.

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, vol 3: 1.

Foster, W.D. (1965). A History of Parasitology.

Théodoridès, J. (1966). Les grandes étapes de la parasitologie. Clio Med. 1, 129-45; 185-208.

Reimer, L.W. (1970). Zur Definition des Begriffs „Parasitismus“. Angewandte Parasitologie 11, 130-133.

Enigk, K. (1986). Geschichte der Helminthologie im deutschsprachigen Raum.

Grove, D.I. (1990). A History of Human Helminthology.

Penso, G. (1990). Parassiti, microbi e contagi nella storia dell’umanità.

Hiepe, T. (2000). Definition und Formen des Parasitismus. In: Hiepe, T. (ed.). Parasitismus als Lebensform, 11-23.

Enzensberger, U. (2001). Die Parasiten.