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displacement activityÜbersprunghandlung (ger.)

  • An activity shown by an animal that appears to be irrelevant to its situation. Displacement activities are frequently observed when there is conflict between opposing drives. For example, birds in aggressive situations, in which there are simultaneous drives to attack and to flee, may preen their feathers as a displacement activity. (Oxford Dict. of Biology 2008)
    function
    1940

    Alle geschlechtlichen Äusserungen werden von gut versorgten Jungen schon lange bevor sie selbstandig werden gezeigt, das Flügelklappen jedoch nur von einer kleinen Anzahl und zwar wahrscheinlich fast ausschliesslich als Übersprunghandlung bei Kämpfen (vergl. nächste Arbeit).

    Kortlandt, A. (1940). Eine Übersicht der angeborenen Verhaltensweisen des mitteleuropäischen Kormorans (Phalacrocorax carbo sinensis Shaw and Nodder), ihre Funktion, ontogenetische Entwicklung und phylogenetische Herkunft. Archives Néerlandaises de Zoologie 4, 401-442: 429; not in: id. (1938). De uitdrukkingsbewegingen en -geluiden van Phalacrocorax carbo sinensis (Shaw & Nodder). Ardea 27, 1-40.

    1940

    Zwei Vögel, deren Brutterritorien aneinander grenzen, laufen z.B. drohend vor der Grenze hin und her. Dadurch, dass sie einander reizen, wird die Drohhaltung immer intensiver und plötzlich stürzen sie wütend auf einander los. Dann aber schrecken sie vor einander zurück, halten in ihrem Angriff inne, wagen sich nicht weiter und beginnen plötzlich Nestmaterial vom Boden aufzuraffen, wonach sie sich die Federn schütteln und ihres Weges gehen. Dieses Verhalten kann erklärt werden, indem man annimmt, dass die Energie des aktivierten Kämpfens überfliesst nach dem Nisten und dass danach der aktivierte Fluchtdrang überfliesst nach dem Federnschütteln. Dann findet der Drang also dadurch einen Ausweg, dass er eine andere Äusserung oder eine Gruppe von Äusserungen mit „Energie aus zweiter Hand oder allochthoner Energie“ aktiviert und auf diese Weise durch eine triebmässige Handlung abreagiert wird. Ich schlage vor, diese Kategorie von Handlungen Übersprunghandlungen (sparking-over-actions) zu nennen. Dieser Begriff ist meines Wissens zuerst von Portielje (1936) formuliert und erläutert, ohne ihm einen Namen zu geben. […] Als ich dieses Mskr. fast abgeschlossen hatte, schrieb Herr Dr. Tinbergen mir, dass er mit einer Arbeit über diese Handlungen beschäftigt sei und sie Substituthandlungen („Substitute actions“) nenne.

    Kortlandt, A. (1940). Wechselwirkung zwischen Instinkten. Archives Néerlandaises de Zoologie 4, 443-520: 456-7; 458.

    1940

    ich [beschrieb] diese und ähnliche Erscheinungen in einer 1939 erschienenen vorläufigen Mitteilung unter den Namen „substitute activities“. Inzwischen hat A. Kortlandt, ohne meine Beobachtungen zu kennen, dasselbe Prinzip beim Kormoran entdeckt und in einer wertvollen Arbeit genau beschrieben, als ,,Übersprunghandlung“ bezeichnet und weitgehend analysiert. Die von ihm geprägte Unterscheidung zwischen ,,autochthoner“ und ,,allochthoner“ nervöser Energie sei hier übernonimen: sie geht von der Erkenntnis aus, daß die meisten tierischen Bewegungen zum Teil von inneren Faktoren (einem Drang) getrieben werden, und daß eine Übersprungbewegung nicht von ihrem eigenen Drang (von autochthoner Energie), sondern von einem anderen Drange getrieben wird, dessen normale Äußerung verhindert ist.

    Tinbergen, N. (1940). Die Übersprungbewegung. Z. Tierpsychol. 4, 1-40: 2.

    1943

    [Kirkman (Bird Behavior: 78-80, 213, 1937) has used the term ›substitute reaction‹; Tinbergen (loc. cit.), the term ›substitute behavior.‹ In view of the different uses of the terms ›substitute‹ and ›substitution‹ by various authors, as substitution for conditioning (Watson, Behavior, An Introduction to Comparative Psychology 2:72, 1911) and for the use of less desirable food when more desirable food is absent, and for the use of a less desirable sex partner when a more desirable one is lacking (Katz, Animals and Men: 157, 195, 1937), it seems advisable to use some other term for this type of behavior. Since irrelevancy is the main criterion for evaluating the behavior, ›irrelevant behavior‹ seems a more suitable term.

    Rand, A.L. (1943). Some irrelevant behavior in birds. Auk 60, 168-171.]

    1947

    [The Rev. E. A. ARMSTRONG suggested to one of us the name ›displaced reaction‹, which was changed by Prof. HUXLEY during a discussion on the subject into ›displacement reaction‹.

    Tinbergen, N. & Iersel, J.J.A. van (1948). ›Displacement reactions‹ in the three-spined stickleback. Behaviour 1, 56-63: 56.]

    1982

    displacement activity 1: The performance of a behavioural act outside the particular functional context of behaviour to which it is normally related. 2: Behaviour resulting from the activation by the specific action potential q. v. of one instinct, of the action pattern belonging to another instinct, appearing when a charged instinct is denied the opportunity for adequate discharge through its own consummatory
    acts q.v.; ambivalence. 

    Lincoln, R.J., Boxshall, G.A. & Clark, P.F. (1982). A Dictionary of Ecology, Evolution and Systematics: 70.