[Wir denken uns […] das abgeschlossene Tier als eine kleine Welt, die um ihrer selbst willen und durch sich selbst da ist. So ist auch jedes Geschöpf Zweck seiner selbst, und weil alle seine Teile in der unmittelbarsten Wechselwirkung stehen, ein Verhältnis gegeneinander haben und dadurch den Kreis des Lebens immer erneuern, so ist auch jedes Tier als physiologisch vollkommen anzusehen. Kein Teil desselben ist, von innen betrachtet, unnütz
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end in itselfSelbstzweck (ger.)
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Something desired or aimed at or valued purely for its own sake, rather than as a means to anything else. (Oxford Dict. of Philosophy 2008)
- 1795
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Goethe, J.W. von (1795). Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie (LA I, 9, 119-151): 125.]
- 1798
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Ich dehne die Idee vom Selbstzweck auf alle Dinge in der Natur aus, welche irgend eine Vollkommenheit haben; und ich kenne nur drey Eigenschaften in der Natur, bey welchen der Unterschied einer innern und eignen Vollkommenheit, oder Unvollkommenheit Statt findet, – „Vegetation, Empfindung und Verstand, (vielleicht nur drey Zweige eines und desselben Stammes; obgleich dieß eine bisher ganz unbewiesene Hypothese ist:) und ich kenne drey Naturwesen, welche Zwecke in sich selbst enthalten, – die Pflanze, das Thier und den Menschen, – diesen letzten ganz vorzüglich, weil er alle jene drey Eigenschaften zugleich besitzt.
Garve, C. (1798). Uebersicht der vornehmsten Principien der Sittenlehre: 330.
- 1799
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eine innere Zweckmäßigkeit, d.h. die organische Würksamkeit stimmt mit dem Zwecke der Selbsterhaltung, als Organismus, überein; sie läuft in sich selbst zurück, und das organische Wesen ist Selbstzweck seines eignen Würkens
Schmid, C.C.E. (1799). Physiologie: philosophisch bearbeitet, vol. 2: 620.
- 1801
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Organismus [als] Selbstzweck seiner eigenen WirksamkeitPfaff, C.H. (1801). Grundriss einer allgemeinen Physiologie und Pathologie des menschlichen Körpers, Bd. 1: 24.
- 1803
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Die Zweckmäßigkeit ist […] bei einem organischen Wesen überhaupt eine innere, d. h. die organische Wirksamkeit harmonirt mit dem Zwecke der Selbsterhaltung, als Organismus, sie geht auf sich selbst zurück und das organische Wesen ist Selbstzweck seines eigenen Wirkens
Wezel, J.K. (1803). System der empirischen Anthropologie oder der ganzen Erfahrungsmenschenlehre, Bd. 1. Anthropologisch-physiologische Somatologie oder Naturlehre des thierisch-menschlichen Körpers und Lebens: 296-7.
- 1804
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Da die Pflanze keinen andern Selbstzweck hat, als ihr Daseyn, so beziehen sich alle Funkzionen des vegetativen oder rein-organischen Lebens blos auf die Erhaltung und die Fortdauer des Individuums und der GattungBernoulli, C. (1804). Versuch einer physischen Anthropologie, 2 Bde.: I, 143 (§150).
- 1808
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Die innere Zweckmäßigkeit ist die, daß etwas an sich selbst gegenseitig ebensosehr Zweck als Mittel, sein eigenes Produkt und dies Produkt das Produzierende selbst ist. Ein solches ist SelbstzweckHegel, G.W.F. (1808ff.). Philosophische Enzyklopädie für die Oberklasse (Werke, Bd. 4, Frankfurt/M. 1970, 9-69): 29 (§83).
- 1820/29
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[das Lebendige ist] nicht von außen her bestimmt und veränderlich, sondern aus sich heraus sich gestaltend und prozessierend und darin stets auf sich als subjektive Einheit und als Selbstzweck bezogen
Hegel, G.W.F. (1820/29). Vorlesungen über die Ästhetik (Werke, Bd. 13-15, Frankfurt/M. 1970): I, 165; vgl. ders. (1817/30). Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (Werke, Bd. 8-10, Frankfurt/M. 1986): II, 473 (§ 360); ders. (1821/31). Vorlesungen über die Philosophie der Religion (Werke, Bd. 16- 17, Frankfurt/M. 1968): II, 35.
- 1910
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der Organismus ist SelbstzweckHesse, R. (1910). Der Tierkörper als selbständiger Organismus. In: Hesse, R. & Doflein, F. (Hg.). Tierbau und Tierleben in ihrem Zusammenhang betrachtet, Bd. 1: 17.
- 1980
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Selbstzweck kann für eine deontologische Ethik stets nur die moralische Vollkommenheit des Menschen, niemals die der außermenschlichen Natur sein. […] Selbstzweck kann die Natur nur im Rahmen einer teleologischen Ethik sein, die moralische Pflichten auf außermoralische Werte zurückbezieht; und als ein solcher in der außermoralischen Welt zu realisierender Wert drängt sich die Leidensfreiheit der fühlenden Natur, wie sie dank der Bemühungen der Tierschutzbewegungen mittlerweise in der ganzen Welt zum Gegenstand einklagbarer Schutzgesetze geworden ist, unmittelbar auf.
Birnbacher, D. (1980). Sind wir für die Natur verantwortlich. In: id. (ed.). Ökologie und Ethik, 103-139: 117-8.