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syngamospeciesSyngamospezies (ger.)

  • A group of organisms which are able to produce fertile offspring by sexual reproduction. (HWB 2011)
    species
    2011

    Die Fortpflanzung ist […] nicht der einzige Prozess, der Organismen von leblosen Gegenständen unterscheidet – auch die gemeinsame Abstammung oder die Besetzung gleicher ökologischer Nischen zählen dazu. Um das Spezifische des Artbegriffs, der auf paarweiser Fortpflanzungsfähigkeit aufbaut, zu bezeichnen, ist es daher treffender, mit P.A. Meglitsch (1954) von einem genetischen Artbegriff zu sprechen (»genetic species concept«; dieser Ausdruck wird allerdings zuvor auf einen Artbegriff bezogen, der durch Homogenität auf genetischer Ebene bestimmt ist). Van Valen verwendet 1976 den Ausdruck reproduktiver Artbegriff (»reproductive species concept«). Genauer ist aber wohl die Bezeichnung reproduktionsbiologischer Artbegriff (bei Arten mit sexueller Fortpflanzung) oder rekombinationsbiologischer Artbegriff (für Arten, bei denen die Rekombination von der Reproduktion getrennt ist) oder einfach kurz Gamospezies oder noch besser Syngamospezies, weil die Fähigkeit zur gemeinsamen Fortpflanzung, die Syngamie, das Kriterium der Zugehörigkeit zu einer Art bildet. Den Ausdruck Syngamie führt E.B. Poulton 1903 für das Verhältnis der Kreuzung von Organismen unter natürlichen Bedingungen ein: »Forms which freely inter-breed together […] may be conveniently called Syngamic. […] Free inter-breeding under natural conditions may be termed Syngamy«. Genaugenommen stellt die Syngamie aber nur einen Sonderfall des Mechanismus dar, der die Kohäsion von Arten nach dem biologischen Artbegriff begründet: Zusammengehalten wird eine Art durch den Genfluss zwischen Individuen: Horizontal manifestiert sich dieser durch Rekombination; vertikal durch Reproduktion. Nur bei sexuell sich fortpflanzenden Arten fallen diese beiden Wege zusammen.

    Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie, vol. 1: 77.