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animated bodyLeib (ger.)

  • The material aspect of the organized structure of an individual living being; organism.
    life
    1799

    Körper heißt aber der Leib der Menschen und der Thiere bloß, so fern er aus Materie besteht, Leib, so fern er beseelt ist.

    Eberhard, J.A. (1799). Versuch einer allgemeinen deutschen Synonymik, vol. 4: 295.

    1827

    Leib ist ein beseelter Körper, wie der thierische und also auch der Menschenkörper. Pflanzenkörper werden daher nicht Leiber genannt, weil sie, wenn auch als organische Körper lebend, doch nicht als animalische Körper beseelt sind. Wenigstens lässt sich keine Thätigkeit derselben nachweisen, die man auf ein inneres Princip der Art, als man Seele […] nennt, durchaus beziehen müsste. Der Leib ist also auch der Repräsentant der Seele, indem sie selbst nicht wahrgenommen wird, sondern nur ihre Wirkungen durch den Leib, der ihr Gesammtorgan, ihr Vermittler mit der Außenwelt ist. Deswegen gehört der Leib eines Menschen, obwohl äußerlich wahrnehmbar für uns selbst und Andre, doch in rechtlicher Hinsicht zum innern und angebornen Eigenthume des Menschen: er ist rechtlich betrachtet der Mensch selbst und kann ebendeshalb von keinem andern Menschen in Besitz genommen werden, gleich einer Sache.

    Krug, W.T. (1827). Allgemeines Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften, vol. 2: 613.

    1866

    [Es gilt,] daß Alles. was wir über unsern Leib vermögen, wir nur im innigsten und geheimsten Einverständniß mit ihm, nur kraft des Leibes über ihn vermögen, nur daß die Leibeskraft, wodurch wir etwas vermögen, eine andere ist, als die Leibeskraft, worüber wir etwas vermögen, daß aber die unmittelbare, also nichts zwischen sich in der Mitte lassende, keiner Unterscheidung oder gar Entgegensetzung zwischen materiellem und immateriellem Wesen Raum gebende Einheit von Seele und Leib, folglich der Punkt, wo die Materie denkt, der Leib Geist ist, umgekehrt der Geist Leib, das Denken Materie ist, gerade der Punkt ist, wo der bewußten Thätigkeit dieser Einheit nichts Leibliches, nichts Materielles als Grund dieser Thätigkeit Gegenstand ist

    Feuerbach, L. (1866). Gottheit, Freiheit und Unsterblichkeit vom Standpunkte der Anthropologie: 163.

    2004

    Das Wort „Leib“ […] ist die alte und ursprüngliche Form der Substantivierung von „leben“. […] [Es gilt,] dass „Körper“ und „Leib“ insofern in einem Gegensatz zueinander stehen, als „Leib“ untrennbar mit Lebendigkeit verknüpft ist, während demgegenüber „Körper“ den Aspekt der Leblosigkeit betont, – wenngleich durch die Differenz zu „Leiche“ keine notwendige Verknüpfung mit diesem Aspekt besteht. […] Der Leib ist etwas anderes als ein Körper, der auch eine Seele hat. Will man überhaupt an diesen Begriffen festhalten, um sich dem Phänomen des Leibes anzunähern, müsste man sagen, dass es dort gegeben ist, wo die Seele als Prinzip des Lebens und der Körper als materielle Erscheinung völlig identisch sind. […] [Ich würde] den Leib als den vollkommen materialen Ausdruck von Leben bezeichnen wollen.

    Koßler, M. (2004). Leib und Körper. Zum Zusammenhang von Körperkult und Leibesverachtung. Widerspruch 24, Nr 42, 80-88: 80-1.

Bernhart, J. (ed.) (1936). Vom Wert des Leibes in Antike, Christentum und Anthropologie der Gegenwart.

Büchner, F. (1949). Vom Wesen der Leiblichkeit. In: Beuroner Hochschulwoche 1948, 27–47.

Bernhart, J. (1949). Leib und Verleiblichung in geschichtsphilosophischer Betrachtung. In: Beuroner Hochschulwoche 1948, 49-76.

Alloa, E. et al. (eds.) (2012). Leiblichkeit. Geschichte und Aktualität eines Konzepts.