φύσις πρὸς σωτηρίαν αὐτοῖς τὴν τῶν ὀστράκων σκληρότητα περιέθηκεν.
[Nature has provided them [the testacea] for their self-preservation with the hardness of the shell.]
The Origin and Definition of Biological Concepts
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φύσις πρὸς σωτηρίαν αὐτοῖς τὴν τῶν ὀστράκων σκληρότητα περιέθηκεν.
[Nature has provided them [the testacea] for their self-preservation with the hardness of the shell.]
Aristotle, De partibus animalium 683b10-11; cf. 679a30.
[F]ür jedes lebende Wesen sei seine erste ihm von selbst zugewiesene Angelegenheit sein eigenes Bestehen sowie das Bewußtsein davon
Chrysipp nach Diogenes Laertius 7, 85.
Omne animal se ipsum diligit ac, simul et ortum est, id agit, se ut conservet, quod hic ei primus ad omnem vitam tuendam appetitus a natura datur, se ut conservet atque ita sit affectum, ut optime secundum naturam affectum esse possit.
[Every living creature loves itself, and from the moment of birth strives to secure its own preservation; because the earliest impulse bestowed on it by nature for its life-long protection is the instinct for self-preservation and for the maintenance of itself in the best conditions possible to its accordance with nature.]
Cicero, De finibus bonorum et malorum V, 24 (engl. transl. by H. Rackham, London 1967).
Primum hoc instrumentum in illa natura contulit ad permanendum, conciliationem et caritatem sui.
[Vor allem dieses Rüstzeug hat die Natur in ihnen [d.h. den Tieren] angelegt zum Überleben, den Selbsterhaltungstrieb und die Eigenliebe]
Seneca, Ad Lucilium epistulae morales 121, 24; germ.: Philosophische Schriften, vol. 4, ed. by M. Rosenbach, Darmstadt 1984: 815.
Die Vermögen [eines Lebewesens] sind immer auf ein Ziel ausgerichtet, nämlich seine eigene Erhaltung […]. Daher bildet es ein erstes Ziel seiner Natur, die normalen Bedingungen des Stoffaustauschs zu erhalten
Galen, De methodo medendi (Opera omnia, ed. C.G. Kühn, Bd. 10, Leipzig 1825): 642.
Est enim animantium vita facultatum actionumque omnium conservatio
[the life of animals is the preservation of all the faculties and actions]
Fernel, J. (1542). De naturali parte medicinae: 105 (V, xv); cf. 2nd ed. 1551: 414 (V, 16) [Engl. transl. J.M. Forrester 2003].
Ich [...] trage kein Bedenken, zu sagen, daß alle Natur die Selbsterhaltung mit sich bringe, und sich dieses zum äußersten Ziele und Zwecke setze, sich in dem bestmöglichen Zustande ihrer Art zu bewahren.
Reimarus, H.S. (1760/62). Allgemeine Betrachtungen über die Triebe der Thiere, hauptsächlich über ihre Kunsttriebe: 65; cf. 91; 92; 169; 208.
Die, wenn gleich nicht vornehmste, doch erste Pflicht des Menschen gegen sich selbst in der Qualität seiner Thierheit ist die Selbsterhaltung in seiner animalischen Natur
Kant, I. (1797/98). Metaphysik der Sitten (AA, Bd. VI, 203-493): 421.
Fichte, J.G. (1806). Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters: 43; vgl. auch ders. (1782). Sammlung der besten und neuesten Reisebeschreibungen, Bd. 22: 5 (Fortsetzung von Forsters Reise um die Welt).
Das Organische ist das Wirkliche, das sich selbst erhält
Hegel, G.W.F. (1817/30). Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (Werke, Bd. 8-10, Frankfurt/M. 1986): II, 368.
[Es] besteht das Wesen jedes lebendigen Organismus darin: daß sein eigenes Seyn gegen den Makrokosmus möglichst erhalten will, und, unabhängig von jenem, Form- und Mischungsveränderungen hervorzubringen strebt, um sich gegen denselben in seiner Einheit zu erhalten. Dieses Streben ist dem einzelnen Theile wie dem Ganzen eigen, und manifestirt sich also bald nur im einzelnen Organe (Erregbarkeit und Reiz), bald in ganzen Systemen. [...] Die Lebensmanifestationen des individuellen Organismus sind in dessen Leben begründet, werden durch äußere Veranlassungen in einzelnen Theilen oder im ganzen Leben erregt, aber nicht von aussen mitgetheilt, und streben einzig und allein das Individuum zu erhalten.
Brandis, J.D. (1833). Erfahrungen über die Anwendung der Kälte in Krankheiten: viii-ix.
Das organische Leben ist Thätigkeit zum Zwecke der Selbsterhaltung – d.h. zum Zweck der Erhaltung der Werkzeuge zur Selbsterhaltung und der Ursache ihrer Thätigkeit zur Selbsterhaltung – und diese Thätigkeit zum Zwecke der Selbsterhaltung spricht sich aus 1) durch stete Neubildung beider (der Werkzeuge und der Ursache ihrer Thätigkeit) und 2) durch unausgesetzte Ausscheidung des Untauglichen.
Schneider, H.G. (1850). Der Mensch. Ein Beitrag zur Selbsterkenntniß-Lehre: 11.
Nur zwei Triebe, der Selbsterhaltungs- und der Fortpflanzungstrieb sind im Thierreiche vorherrschend: nur in diesen beiden vegetirt es, lebt es.
Bandorf, G. (1860). Die menschliche Gesellschaft der Gegenwart im Familien-, Gemeinde- und Staatshaushalte: 23-4.
[Es] sind auch bei den meisten Menschen, wie bei allen übrigen Organismen, die einzigen oder doch die letzten Triebfedern aller Handlungen die Triebe der Selbsterhaltung (Ernährung, Hunger) und die Triebe der Arterhaltung (Fortpflanzung, Liebe).
Haeckel, E. (1866). Generelle Morphologie der Organismen, 2 vols.: I, 238.
primäre Instinkte sind die allgemeinen niederen Triebe, welche dem Psychoplasma von Beginn des organischen Lebens innewohnten und unbewußt waren, vor Allem die Triebe der Selbsterhaltung (Schutz und Ernährung), und der Arterhaltung (Fortpflanzung und Brutpflege).
Sie [die Lebewesen] haben die Fähigkeit einen gewissen Zustand zu behaupten, auch wenn die Einflüsse der Umgebung sich ändern. [...] In dieser Fähigkeit zur Selbsterhaltung werden wir die wesentlichste Eigenschaft der Lebewesen zu erkennen haben [...].
Man könnte die Thatsache der Fortpflanzung der Organismen als ein weiteres wesentliches Kennzeichen des Lebens ansehen, da es niemals fehlt. Doch scheint es mir methodisch zweckmässiger, auch die Fortpflanzung als einen Theil der Selbsterhaltung aufzufassen, wie das ja wiederholt ausgesprochen worden ist. Die Aufgabe der Erhaltung geht dabei von dem auf das Individuum gerichteten Zweck auf die der Familie, des Stammes, schliesslich der gesamten Lebewesen hinaus
Ostwald, W. (1902). Vorlesungen über Naturphilosophie: 314; 316.
Zwei Urtriebe sind allen organischen Wesen eigen: der der Selbsterhaltung und der der Arterhaltung. Jener ist der zwingende Beweggrund des Egoismus, dieser die Triebfeder des Altruismus; aus jenem entspringen alle feindlichen, aus diesem alle freundlichen Gefühle und Antriebe.
Haeckel, E. (1904). Die Lebenswunder. Gemeinverständliche Studien über philosophische Biologie: 463.
Lebewesen [...] sind Naturkörper, welche ›mindestens‹ durch eine Summe bestimmter, direkt oder indirekt der ›Selbst‹-Erhaltung dienender Elementarfunktionen [...] sowie durch Selbstregulation [...] in der Ausübung aller dieser Funktionen vor den anorganischen Naturkörpern sich auszeichnen und dadurch trotz der ›Selbstveränderung‹ und durch dieselbe, sowie trotz der zu alledem nötigen komplizierten und weichen Struktur sehr ›dauerfähig‹ werden
Biologisch nenne ich [...] jede Struktur, die nur auf Selbsterhaltung des Individuums und der Gattung angelegt ist
Spranger, E. (1921). Lebensformen. Geisteswissenschaftliche Psychologie und Ethik der Persönlichkeit: 14; not yet in: id. (1914). Lebensformen. In: Festschrift für Alois Riehl. Von Freunden und Schülern zu seinem siebzigsten Geburtstage dargebracht, 413-522.
Die Selbsterhaltung ist die Gesamtheit der Strukturen, Prozesse und Aktivitäten, die der Verlängerung der Existenz eines Organismus dienen (und dafür selektiert wurden). Diese lassen sich in die beiden obersten funktionalen Referenzen der Ernährung und des Schutzes einteilen.
Toepfer, G. (2011). Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, vol 3: 254.
Rothschuh, K.E. (1972). Historische Wurzeln der Vorstellung einer selbsttätigen informationsgesteuerten biologischen Regelung. Nova Acta Leop. 37, 91-106.
Canguilhem, G. (1974). La formation du concept de régulation biologique aux XVIIIe et XIXe siècle (dt. in: Wissenschaftsgeschichte und Epistemologie. Gesammelte Aufsätze, Frankfurt/M. 1979, 89-109).
Ebeling, H. (Hg.) (1976/96). Subjektivität und Selbsterhaltung. Beiträge zur Diagnose der Moderne.
Mulsow, M. (1995). Frühneuzeitliche Selbsterhaltung.
Mulsow, M. (1995). Selbsterhaltung. Hist. Wb. Philos., Bd. 9, 393-406.