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UrbildUrbild (ger.)

  • The primordial form in a series of individuals or organisms of different species.
    type
    1772

    Bey jedweder Art von Geschöpfen giebt es in der Natur ein gewisses Urbild [French original: prototype], wornach jedwedes einzelne Thier geformet wird, welches aber, wenn es zur Wirklichkeit gekommen, nach Beschaffenheit der Umstände, sich zu verschlimmern oder vollkommner zu werden scheint.

    Martini, F.H.W. (transl.) (1772). Herrn von Buffons Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere, vol. 1: 62.

    1790

    eine sitzende Rechenmaschine aber, wäre sie das Urbild aller menschlichen Vollkommenheit, Glückseligkeit und Stärke?

    Herder, J.G. (1784-91). Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (Sämtliche Werke, vol. 13-14, ed. by B. Suphan, Berlin 1887-1909): II, 624 (Nachtrag); vgl. 693.

    1790

    Diese Analogie der Formen, sofern sie bei aller Verschiedenheit einem gemeinschaftlichen Urbilde gemäß erzeugt zu sein scheinen, verstärkt die Vermuthung einer wirklichen Verwandtschaft derselben in der Erzeugung von einer gemeinschaftlichen Urmutter durch die stufenartige Annäherung einer Thiergattung zur andern, von derjenigen an, in welcher das Princip der Zwecke am meisten bewährt zu sein scheint, nämlich dem Menschen, bis zum Polyp, von diesem sogar bis zu Moosen und Flechten und endlich zu der niedrigsten uns merklichen Stufe der Natur, zur rohen Materie

    Kant, I. (1790/93). Kritik der Urteilskraft (AA, vol. V, 165-485): 418-9.

    1796

    Sollte es denn aber unmöglich sein, da wir einmal anerkennen, dass die schaffende Gewalt nach einem allgemeinen Schema die vollkommneren organischen Naturen erzeugt und entwickelt, dieses Urbild, wo nicht den Sinnen, doch dem Geiste darzustellen, nach ihm, als nach einer Norm unsere Beschreibungen auszuarbeiten und, indem solche von der Gestalt der verschiedenen Tiere abgezogen wäre, die verschiedensten Gestalten wieder auf sie zurückzuführen?

    Goethe, J.W. von (1796). Vorträge über die drei ersten Kapitel des Entwurfs einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie (LA, vol. I, 9, 193-209): 198.