Ein Überblick auf das bisher Gewonnene zeigt nun also in einer Reihe von Fällen bei Protozoen, Rotaturien und Crustaceen periodische Variationen, die alle das Charakteristische an sich tragen, daß der jährliche Gang der Gestaltsveränderung mit dem jährlichen Gang der Temperatur des betreffenden Wasserbeckens in Korrelation steht. Wie nun die Temperaturkurve im Kreislauf des Jahres immer wieder in sich selbst zurückläuft, wie also diese Kurve, nachdem sie im Hochsommer ihren Gipfelpunkt erreicht hat, in den folgenden Monaten wieder allmählich zu ihrem Ausgangspunkt zurücksinkt, so laufen auch alle die hierher gehörigen Variationen, so sehr sich dieselben auch vom Frühling bis zmn Hochsommer von der angenommenen Ausgangsform entfernt haben mögen, dennoch im Herbst und Winter doch ganz lmählich wieder in die Ausgangsform zurück. Wir haben somit hier geschlossene Variationsreihen oder richtige Variationskreise. Man könnte darum vielleicht auch alle jene periodischen Gestaltsveränderungen, die in Abhängigkeit von den mit dem Jahrescyklus wechselnden Existenzbedingungen des Mediums verlaufen, und die bisher als cyklische oder Temporal-Variationen, als Saison-Polymorphismus bezeichnet wurden, als „Cyclomorphosen“ zusammenfassen. Dieser Ausdruck klingt für mein Empfinden zum mindesten besser als das häßliche Bastardwort „Saisonpolymorphismus”.
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cyclomorphosisZyklomorphose (ger.)
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The phenomenon in certain organisms, esp. planktonic animals, of undergoing recurrent seasonal changes in form. (OED)
- 1904
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Lauterborn, R. (1904). Der Formenkreis von Anuraea cochlearis. 2. Teil: Die cyklische oder temporale Variation von Anuraea cochlearis. Verhandlungen des Naturhistorisch-medizinischen Vereins zu Heidelberg 7, 529-622: 614-5.
- 1908
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Als sekundärer Erwerb wäre die jahreszeitliche Cyclomorphose aufzufassen
Zschokke, F. (1908). Die Beziehungen der mitteleuropäischen Tierwelt zur Eiszeit. Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft für 1908, 21-77: 61.
- 1909
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Wesenberg-Lund hat für viele Lokaldaphnien der Dänischen Seen die Veränderung der Körperformen an typischen Exemplaren vortrefflich dargestellt; umstehend ist eine dieser charakteristischen Cyklomorphosen wiedergegeben.
Woltereck, R. (1909). Weitere experimentelle Untersuchungen über Artveränderung, speziell über das Wesen quantitativer Artunterschiede bei Daphniden. Verh. Deutsch. Zool. Ges. 19, 110-172: 121.
- 1926
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The cyclomorphose [in Daphnia cucullata] has been thoroughly studied in many lakes.
Wesenberg-Lund, C. (1926). Contributions to the Biology and Morphology of the Genus Daphnia, with some Remarks on Heredity (K. Dansk. Videnskab. Skr. (Natur. & Math.) 8th Ser. XI): 127.
- 1982
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cyclomorphosis Cyclical changes in form, such as seasonal changes in morphology; cyclogeny.
Lincoln, R.J., Boxshall, G.A. & Clark, P.F. (1982). A Dictionary of Ecology, Evolution and Systematics: 61.