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personPerson (ger.)

  • 1) An individual human being, especially a conscious or rational human being.
    man
    c. 1692

    A Person is an Individual Substance, having Understanding, and is no part of another thing.

    Saunders, R. [c. 1692]. Angelographia (1701): 18.

    1694

    we must consider what Person stands for; which, I think, is a thinking, intelligent Being, that has reason and reflection, and can consider it self as it self, the same thinking thing, in different times and places

    Locke, J. (1690/94). An Essay Concerning Human Understanding: 181 (II, xxvii, 9).

    1971

    It is my view that one essential difference between persons and other creatures is to be found in the structure of a person’s will. Human beings are not alone in having desires and motives, or in making choices. They share these things with the members of certain other species, some of whom even appear to engage in deliberation and to make decisions based upon prior thought. It seems to be peculiarly characteristic of humans, however, that they are able to form what I shall call “second-order desires” or “desires of the second order.” Besides wanting and choosing and being moved to do this or that, men may also want to have (or not to have) certain desires and motives. They are capable of wanting to be different, in their preferences and purposes, from what they are.

    Frankfurt, H.G. (1971). Freedom of the will and the concept of a person. J. Philos. 68, 5-20: 6-7.

    1976

    a person is any animal the physical makeup of whose species constitutes the species’ typical members thinking intelligent beings, with reason and reflection, and typically enables them to consider themselves as themselves the same thinking things, in different times and places

    Wiggins, D. (1976). Locke, Butler and the stream of consciousness: and men as natural kind. In: Rorty, A.O. (ed.). The Identities of Persons, 139-173: 168; id. (1980). Sameness and Substance: 188.

    1989

    [selbst] einen kontrafaktischen, fiktiven moralischen Dialog [kann man nicht führen mit] Foeten, kleinen Kindern und Tieren. Das sind keine Personen, sie gehören nicht zur moralischen Gemeinschaft, wenn diese konstituiert ist durch wechselseitige Anerkennung.

    Tugendhat, E. (1989). Die Hilflosigkeit der Philosophen angesichts der moralischen Schwierigkeiten von heute. In: Philosophische Aufsätze (Frankfurt/M. 1992, 371-382): 382.

    1990

    Die Reduktion der Person auf bestimmte aktuale Zustände von Ich-Bewußtsein und Rationalität löst […] am Ende den Begriff von so etwas wie einer Person überhaupt auf. Es gibt gar keine Personen, sondern nur so etwas wie ›personale Zustände‹ von Organismen. Daß dies uneren elementaren und spontanen Intuitionen widerspricht, ist offensichtlich. Ja diese Sicht ist insofern selbstwidersprüchlich, als die personalen Bewußtseinszustände gar nicht beschrieben werden können, ohne auf so etwas wie eine Identität von Mensch und Person zu rekurrieren.

    Spaemann, R. (1990). Sind alle Menschen Personen? In: Löw, R. (ed.). Bioethik. Philosophisch-theologische Beiträge zu einem brisanten Thema, 48-58: 54.

    1996

    Personen gibt es nur im Plural. Das gegenseitige Anerkennungsverhältnis ist für Personen konstitutiv. Personen sind nicht aufgrund bloßer Artmerkmale Personen, Personsein ist ein Status, der sich einem Kommunikationsgeschehen verdankt. […]
    [›Person‹ ist] die Weise, wie Individuen der Art ›Mensch‹ sind [...] Es kann und darf nur ein einziges Kriterium für Personalität geben: die biologische Zugehörigkeit zum Menschengeschlecht

    Spaemann, R. (1996). Personen. Versuche über den Unterschied zwischen ‚etwas‘ und ‚jemand‘: 9; 263-4.

    2002

    [Es] funktioniert ein anspruchsvoller Begriff der Person nur als ein so genanntes Phasensortal, d.h. als ein Sortalbegriff, der auf eine Entität zu bestimmten Abschnitten der diachronen Existenz zutreffen kann und zu anderen nicht. […] Der anspruchsvolle Begriff der Person kann daher nicht als ein konstitutives Sortal verstanden werden, welches die Persistenzbedingungen für die Entitäten dieser Art angibt. Denn ein konstititutives Sortal erfasst diejenigen Eigenschaften und Fähigkeiten einer Entität, deren Erwerb und Verlust mit Anfang und Ende der Existenz dieser Entität enhergehen.

    Quante, M. (2002). Personales Leben und menschlicher Tod. Personale Identität als Prinzip der biomedizinischen Ethik: 55.

    2009

    [Ein] Rätsel löst sich auf, wenn man davon Abstand nimmt, den Begriff der Person als ein Substanzsortal zu behandeln, d.h. als einen Begriff, der Persistenzbedingungen für ein Einzelwesen bereitstellen kann. Man kann ihn stattdessen als ein Phasensortal betrachten.

    Knell, S. & Weber, M. (2009). Menschliches Leben: 21.

    2010

    Es hat den Anschein, als würde der Personenbegriff selbst die Differenz, ja den Gegensatz zwischen dem traditionellen, passiven subiectum und dem modernen, im Entstehen begriffenen aktiven subiectus in sich tragen. Es lässt sich sagen, dass bei jedem Lebewesen die Person dasjenige Subjekt ist, das jenen Anteil seiner selbst knechtet und unterwirft, der nicht mit rationalen Eigenschaften ausgestattet ist: sprich, den körperlichen oder animalischen Anteil.

    Esposito, R. (2010). Persona e vita umana, dt. in: Person und menschliches Leben, 29-62: 42. 

    2010

    Ich vertrete […] die Doppelthese, dass jedes Wesen, das von Menschen abstammt, Mensch ist, und dass jeder Mensch (in jedem Stadium seiner Entwicklung) Person ist.

    Härle, W. (2010). Alle Menschen sind Personen. Auseinandersetzung mit dem Speziezismusvorwurf. In: Dabrock, P., Denkhaus, R. & Schaede, S. (eds.). Gattung Mensch. Interdisziplinäre Perspektiven, 207-225: 220.

  • 2) An individual organism, being one level of organized systems within the hierararchy of biological organizations.
    individual
    1866

    [Wir haben] sechs verschiedene Ordnungen von Individuen zu unterscheiden, welche das complicirte Gebäude des Organismus zusammensetzen. Diese sechs Ordnungen von subordinirten Individuen sind: 1. die Plastiden (Cytoden und Zellen) oder die sogenannten „Elementartheile;” 2. die Organe (selbst, wieder verschiedener Ordnung: Zellenstöcke, einfache und zusammengesetzte Organe, Organ-Systeme, Organ-Apparate); 3. die Antimeren oder Gegenstücke, oder homotypischen Theile; 4. die Metameren oder Folgestücke, oder homodynamen Theile; 5. die Personen oder Prosopen, oder Individuen im engeren Sinne; 6. die Stöcke oder Cormen, Colonieen etc. […] bei den Wirbel- und Glieder-Thieren, sowie bei den Echinodermen, [erscheint] das physiologische Individuum stets in der Form des morphologischen Individuums fünfter Ordnung oder der Person

    Haeckel, E. (1866). Generelle Morphologie der Organismen, vol. 1: 44-5.

    1875

    The terms Zooid and Individual are used here with the significations originally proposed by Huxley. The former is the “Individual of the fifth order, Person” of Haeckel, the latter the “Individual of the sixth order, Stock or Cormus” of Haeckel.

    Allman (1875). On the structure and development of Myriothela. Philosophical Transactions of the Royal Society of London 165, 549-575: 568.

    1984

    The persons of a siphonophore no longer maintain individuality in a functional sense. They are specialized for a single task and perform as organs of the whole.

    Gould, S.J. (1984) A most ingenious paradox: when is an organism a person; when is it a colony? Natural History 93 (Dec.), 20-30: 24.

Spaemann, R. (1990). Sind alle Menschen Personen? In: Löw, R. (ed.). Bioethik. Philosophisch-theologische Beiträge zu einem brisanten Thema, 48-58.

Sturma, D. (ed.) (2001). Person. Philosophiegeschichte – theoretische Philosophie – praktische Philosophie.

Steigleder, K. (2003). Die Unterscheidung zwischen Menschen und Personen. Zur Debatte in der Medizinethik. In: Honnefelder, L. & Streffer, C. (eds.). Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik, vol. 8, S. 95-115.

Härle, W. (2010). Alle Menschen sind Personen. Auseinandersetzung mit dem Speziezismusvorwurf. In: Dabrock, P., Denkhaus, R. & Schaede, S. (eds.). Gattung Mensch. Interdisziplinäre Perspektiven, 207-225.