Wenn auch die äußere Potenz, in so fern sie dem Lebensproceß, und die Substanz, in so fern sie mit den Organismus die Verhältnisse der Wechselbestimmung eingeht, nichts anders, als die Möglichkeit des Lebens objectiviren, und die Wirklichkeit stets nur diesen gleich setzen, sich als Reitzung und Nahrung in einem absoluten Indifferenzzustande durchdringen, und in der Existenz des Lebens gleichsam nur seine autonomische Bewegung und Bestehung hervorrufen, so werden dieselbe bey differenzirter Relation sich als diese Autonomie aufhebende Einflüsse äußern. Die Aufhebung der Autonomie des Lebens geschieht aber immer nur auf irgend einer Stufe, der vorhin aufgezeigten Wirklichkeit der Beschränkung oder Differenzirung des Lebens von Seite des Lebensprocesses, oder des Organismus, und jeder dieser Instanzen entspricht nothwendig ein dieselbe sollicitirendes Causalmoment, sey es nun, daß die Bestimmung in einer späterhin noch aufzuweisenden Differenz der Richtung, als zum Indifferenzzustande deflectirend (= Schädlichkeit,) oder zu ihm reflectirend (= Heilmittel) sey; unter welche Begriffe, die bloß diesen Gegensatz begreifen, nach Umständen überhaupt jede Potenz und jede Substanz fallen kann.
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autonomyαὐτονομία (gr.); autonomia (lat.); autonomie (fr.); Autonomie (ger.)
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1) The condition of an organism, or part of one, of being (to some degree) free from dependence upon or regulation by other organisms or parts; organic independence. (OED 2011)
- 1805
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Troxler, I.P.V. (1805). Grundriß der Theorie der Medicin: 104-5.
- 1808
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Lebensbedingungen, die die Autonomie des Lebens möglich machenKausch (1808). Apologie der neuerlich zu sehr verschrieenen Behandlung nach Sthenie und Asthenie. Journal der practischen Arzneykunde 27, 128-158: 139.
- 1810
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[Es liegt] in dem Begriff und Wesen der thierischen Organisation auf ihrer vollendetsten Stufe […], daß mit der vollkommensten und abgeschlossensten Individualität und Autonomie das freieste Spiel ihrer Elemente und die ungebundenste allseitigste Wechselwirkung zwischen den ihrer Sphäre (dem menschl. Organismus) und der allgemeinen Erdsphäre gemeinschaftlichen Urprincipen der Bewegung und Masse verbunden seyHarless, C.F. (1810). [Zusatz des Herausgebers]. Neues Journal der ausländischen medicinisch-chirurgischen Litteratur 9 (2), 20-51: 38f.
- 1814
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[Der lebende Körper muss sich […] die Bedingungen seines Lebens bis auf einen gewissen Grad selber schaffen, und auch dieses würde er nicht können, wenn er nicht die Aussenwelt zu verändern im Stande wäre.
Treviranus, G.R. (1814). Biologie oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Aerzte, vol. 4: 4.]
- 1817
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Es ist […] jenes Zeitmaaß in den periodischen Lebensakten unsres Körpers einem großen Theil nach, und nach dem ganzen Bereich seiner Abweichung von den allgemein kosmischen und tellurischen Periodicitätsverhältnissen‚ eben in der Eigenartigkeit und Autonomie des thierischen Lebens und Organismus und seiner Gegensätze begründetHarless, C.F. (1817). Grundzüge der allgemeinen Lebens- und Krankheitslehre: 651.
- 1818
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Autonomie des NervensystemsTreviranus, R. (1818). Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Aerzte, Bd. 5: 407.
- 1819
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die Einheit und Autonomie des thierischen HaushaltesHarless, C.F. (1819). Der Republicanismus in der Naturwissenschaft und Medicin: 43.
- 1823
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Eine freie, selbstständige Blutbewegung […] gibt es nicht und kann es nicht geben, weil der Theil es nicht zur Autonomie des ganzen Organismus zu bringen vermag, ohne damit zugleich aufzuhören, Theil zu seinHoffmann, R. (1823). Die Bedeutung der Exkretion im thierischen Organismus: 74.
- 1823
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Treviranus […] [erklärt] den Begriff des Instinkts […] als das der thierischen Autonomie zum Grunde liegende PrincipHillebrand, J. (1823). Die Anthropologie als Wissenschaft, Bd. 2. Besondere Naturlehre des Menschen: 240.
- 1832
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In der ganzen Natur finden periodische Veränderungen statt. Es giebt auf unserer Erde einen Wechsel von Jahres- und Tageszeiten, und die physischen Verschiedenheiten dieser Zeiten bestehen nicht nur in einem höhern und geringem Grade der Temperatur und einer stärkern und schwächern Beleuchtung, sondern betreffen auch den übrigen Zustand der ganzen Atmosphäre. Grade von den Einwirkungen, die jenem Wechsel unterworfen sind, ist aber das Leben aller organischen Wesen abhängig. Es muß daher auch ein periodischer Wechsel der Lebenserscheinungen demselben entsprechen. Dieser zeigt sich vorzüglich an dem Wachen und Schlaf, worin das Leben aller Pflanzen und Thiere getheilt ist, und an der periodischen Lethargie, welcher viele derselben unterworfen sind. Ob jedoch dieser Wechsel blos Folge desjenigen ist, der in den äussern Einwirkungen vorgeht, oder ob er nicht auch nach einem, in der Autonomie des Lebens begründeten Gesetz erfolgt, wird sich aus den folgenden Untersuchungen ergeben.
Treviranus, G.R. (1832). Die Erscheinungen und Gesetze des organischen Lebens, vol. 2, 1: 106.
- 1849
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the distinguishable force of vegetable life […] may control all the forces of attraction and repulsion, and chemical affinities, and crystalization, and use them all as subservient to its own higher end in assimilation and growth; yet still will this vegetative autonomy be a law imposed from above itselfHickok, L.P. (1849). Rational Psychology: 578.
- 1856
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AutonomieVirchow, R. (1856). Alter und neuer Vitalismus. Arch. patholog. Anat. Physiol. klin. Med. 9, 3-55: 53.
- 1871
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each branch is a little plant in itself [...] having its own autonomy, – feeding, growing, and propagating as an individualMacmillan, H. (1871). True Vine: 79.
- 1878-79
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le principe d’autonomie des éléments anatomiquesBernard, C. (1878-79). Leçons sur les phénomènes de la vie communs aux animaux et aux végétaux, 2 vols.: I, 359.
- 1901
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Autonomie der LebensvorgängeDriesch, H. (1901). Die organischen Regulationen: 164.
- 1979
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Biological AutonomyVarela, F. (1979). Principles of Biological Autonomy.
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2) Of biology: The irreducibility of biology to other sciences, esp. to physics.
- 1935
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Die Biologie als autonome Wissenschaft
Sapper, K. (1935-36). Die Biologie als autonome Wissenschaft, I; II. Acta Biotheoretica 1 & 2, 41-46 & 12-18.
- 1968
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Biology as an autonomous science
Ayala, F.J. (1968). Biology as an autonomous science. American Scientist 56, 207-221.